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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Fußballfans stehen auf Überwachung

Der Videobeweis zerstört das Spiel. Er tötet Gefühle. Er führt nur zu Pseudogerechtigkeit. So sieht das, vier Monate nach der Einführung der Technik in der Bundesliga, der klassische Fußballintellektuelle. Jetzt stellt sich heraus: Der gemeine Fan hat nichts gegen den Videobeweis. Bei einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov sagten 64 Prozent, der Videobeweis solle weiter genutzt werden. Ein klassischer Fall der Entfremdung von Elite und Basis.

2 In Ägypten ist nicht gut Bananenlecken

Die ägyptische Sängerin Shima ist für einen Videoclip zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Im Clip zum Song „I Have Issues“ (Ich habe Probleme) sieht man sie in sexy Outfit vor einer Klasse junger Männer stehen. Aber nicht das war dem Gericht in Kairo zu viel. Sondern dass sie anfing, eine Banane zu essen – „Anstachelung zu unsittlichem Verhalten“, hieß das Urteil. Wie verdorben ist eigentlich die Fantasie der Juristen?

3 Das Parlament lebt

Sage einer, der Parlamentarismus sei ein auslaufendes Modell. In Westminster kam es über den Brexit zu fast tumultösen Szenen, die Abgeordneten verstanden ihr eigenes Wort nicht mehr. Am Ende gab es eine Niederlage für Theresa May, das Parlament will beim EU-Austritt noch einiges mitzusprechen haben. Darüber ging fast unter, wie im Bundestag die Grüne Britta Haßelmann der AfD die Leviten las, unter donnerndem Applaus der CDU – für eine gute Rede.

4 Der Marlboro-Man stirbt noch mal

Da ritt er auf seinem Pferd, mit dem Cowboyhut auf dem Kopf, zum Wahllokal – ganz wie in der alten Tabakwerbung, die von der Freiheit des weißen Mannes in der Natur erzählte. Doch auch das half Roy Moore nicht mehr, dem erzkonservativen Kandidaten der Republikaner für die Senatswahl in Alabama. Die afroamerikanischen Frauen warfen ihn aus dem Sattel. Sie stimmten überwältigend für Gegenkandidat Doug Jones, der Bundesstaat bekommt nun das erste Mal seit 25 Jahren wieder einen demokratischen Senator.

5 Polyamorie bekommt Macht­option

Bei Bedarf Kuscheln. So lassen sich die Überlegungen der SPD, Schwarz-Rot als „Kooperationskoalition“ zu führen, übersetzen. „Kokolores“, schallte es aus der Unionsecke zurück. Aber soll das Parlament nicht die Gesellschaft repräsentieren? In der polyamore Lebensführung immer mehr Anhänger findet? Warum also nicht, die Union macht es doch schon im Kleinen vor (siehe 3.) Philipp Daum, Jens Uthoff, Jörn Kabisch

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