Deutsche Hürden
: Uni hilft jungen MigrantInnen

220 SchülerInnen mit Migrationshintergrund nehmen seit dieser Woche an einem ungewöhnlichen Projekt der Universität Hamburg teil. Unter der Leitung von Professor Ursula Neumann, der früheren Ausländerbeauftragten, erhalten sie ein Jahr lang von Lehramtstudierenden Nachhilfe auf dem Campus. Offizieller Titel: Projekt zur Förderung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, kurz „FörMig-Treff“.

Die Zielgruppe sind SchülerInnen, die eine gezielte Deutschförderung brauchen, um ihr Potenzial zu entfalten. Dabei solle großer Wert auf „fachspezifische Merkmale der Schule-Sprache“ gelegt werden, berichtet Projektmitarbeiterin Camilla Grupen, da gerade hier eine „besondere Hürde“ für den Lernzuwachs bei SchülerInnen mit Migrationshintergrund gesehen wird. Neben Deutsch als Zweitsprache gebe es deshalb auch Förderung in den jeweiligen Unterrichtsfächern. Erteilt wird dieser von NachwuchslehrerInnen, die sich auf diese Weise auf die „multikulturelle Realität“ an Hamburgs Schulen vorbereiten, wie Grupen erklärt. Da einige der Lehramtsstudierenden selbst einen Migrationshintergrund haben, dienten sie zugleich als „Vorbild für eine erfolgreiche Schullaufbahn“. Geholfen werden soll den SchülerInnen auch durch persönliche Beratung, Hilfestellung bei Bewerbungen und bei der Suche nach Praktikumsstellen.

Interessierte können sich erst wieder für das nächste Jahr anmelden. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird mit 30.000 Euro vom Bundesbildungsministerium und mit 60.000 Euro von der „Stiftung Mercator“ finanziert. Beteiligt sind neben dem „Institut für International und interkulturell vergleichende Erziehungswissenschaft“ der Uni-Hamburg auch die Bildungsbehörde und 30 Schulen. kaj