Brainstorm

Es ist nicht das erste Mal, dass Sonja Sonnenfeld in Bremen spricht, aber da sie mittlerweile schon 96 Jahre alt ist, könnte es ja, bei allem Respekt, vielleicht das letzte Mal sein. Und die schwedische Jüdin, ehemals Tänzerin und Schauspielerin, gehört noch zu jenen, die authentisch von der Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Stalinismus, Antisemitismus und Judenverfolgung berichten können und die Amtseinführung Adolf Hitlers live erlebt haben. Heute spricht die Menschenrechtlerin ab 19 Uhr im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bremen in der Bürgerstraße 1 unter dem Motto „Ein Leben für Gerechtigkeit und Freiheit“. Mit dabei sind Alt-Bürgermeister Hans Koschnick und Verleger Helmut Donat.

Auch um Antisemitismus, aber in einem anderen Zusammenhang geht es am morgigen Freitag um 20 Uhr im Bremer Überseemuseum. Dort stellt Autor Harri Grünberg das von ihm mit verfasste Buch „Die deutsche Linke, der Zionismus und der Nahost-Konflikt“ vor. Veranstalter sind das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (Biz) und das Bremer Friedensforum. Das Buch beschreibt die Wurzeln das Nahost-Konflikts, die verschiedenen Strömungen innerhalb des Zionismus sowie die Auseinandersetzung der Arbeiterbewegung mit dem Antisemitismus.

Um einen hierzulande weniger beachteten Teil der Welt geht es heute um 19.30 Uhr in der Jacobs University Bremen: Nationalstaaten, Krieg und Terror in Südasien ist das Thema des englischsprachigen Vortrages, der Indiens Entwicklung von der europäischen Kolonie zur asiatischen Großmacht beleuchtet. Sprechen wird Indien-Experte Dietmar Rothermund von der Uni Heidelberg, der lange Jahre Berater des deutschen Außenministeriums war. mnz