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Vierundvierzig Kunstwerke verlassen nach Gerichtsurteil Katalonien

Die Krise der Unabhängigkeitsbestrebungen der spanischen Region Katalonien hat nun konkrete Auswirkungen auf die Kunstwelt: 44 Kunstschätze, die bis jetzt im Diözesanmuseum der katalanischen Stadt Lleida zu sehen waren, müssen an Aragonien zurückgegeben werden. Unter heftigen Protesten von Demonstranten waren Experten am Montag stundenlang damit beschäftigt, die fragilen Exponate zu verpacken.

Der entmachtete katalanische Ex-Präsident Carles Puigdemont, der sich nach Brüssel abgesetzt hat, kritisierte auf Twitter, die Zentralregierung habe „im Schutz der Nacht“ damit begonnen, „Katalonien ungestraft zu plündern“. Er sprach von einem „Staatsstreich“.

Jahrzehntelang hatten die nordostspanische Region und das angrenzende Aragonien um die Kunstschätze gestritten. Die Stücke waren während des Spanischen Bürgerkriegs aus dem königlichen Kloster Santa María de Sigena in Aragonien entfernt und nach Katalonien gebracht worden. Jetzt entschied ein Gericht, dass die Werke zurückgegeben werden müssen.

Die Zentralregierung in Madrid hatte Ende Oktober nach einem Unabhängigkeitsbeschluss des katalanischen Parlaments die Regionalregierung entmachtet und die Kontrolle über die Region übernommen. Nun ist der spanische Kulturminister Íñigo Méndez de Vigo für die Museen zuständig – und der ordnete nach dem Gerichtsurteil an, die Rückgabe umgehend einzuleiten. Die Regionalregierung hingegen hatte jahrelang mit allen juristischen Mitteln versucht, dies zu verhindern.

Kinos sollen das Wirtschaftswachstum Saudi-Arabiens antreiben

Nach mehr als 35 Jahren hat Saudi-Arabien das Verbot von Kinos aufgehoben. Die ersten Lichtspielhäuser sollten bereits im kommenden März geöffnet werden, teilte das saudische Ministerium für Kultur und Information am Montag mit. „Das markiert einen Wendepunkt in der Entwicklung der Kulturwirtschaft im Königreich“, erklärte Kulturminister Auwad al-Auwad. „Die Eröffnung von Kinos wird ein Katalysator für wirtschaftliches Wachstum und Diversi­fikation sein.“

Damit unternimmt das islamisch-konservative Land einen weiteren Schritt in Richtung auf eine gesellschaftliche Liberalisierung. Das Kulturministerium in Riad geht davon aus, dass bis 2030 mehr als 300 Kinos mit rund 2.000 Leinwänden eröffnet haben werden. Die Vision 2030 verfolge das Ziel, die Ausgaben der saudischen Haushalte für kulturelle und Vergnügungsaktivitäten bis zu diesem Jahr auf 6 Prozent zu verdoppeln, heißt es. Im selben Zeitraum sollten mehr als 30.000 dauerhafte Jobs entstehen. Das Königreich solle ein Ziel für Wirtschaft und Tourismus aus aller Welt werden.