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„A Ghost Story“ Foto: Universal

Es ist wohl eines der ältesten und einfachsten Halloween-Kostüme: Ein Bettlaken, zwei Löcher für die Augen und fertig ist das Gespenst. Im Kino wurde dieses Kostüm selbst in lange zurückliegenden Zeiten weniger für Schrecken als zur Komik eingesetzt. Unter einem flatternden Bettlaken durch dunkle Gemäuer zu huschen, erschreckte selbst in den Anfangszeiten des Kinos kaum jemanden. Dass nun David Lowery in seinem großartigen Film „A Ghost Story“ genau so ein Gespenst in den Mittelpunkt stellt, ist also schon mal ziemlich überraschend. Grusel will er damit jedoch nicht erzeugen, sein stilistisch minimalistischer Film erzählt stattdessen von Verlust und Trauer, von Raum und Zeit, von Erinnerungen und der spirituellen Verbundenheit mit Orten. Im Mittelpunkt steht kein Mensch, sondern tatsächlich ein Geist, denn den Titel darf man wörtlich nehmen: Es ist tatsächlich eine Geistergeschichte und sie funktioniert so gut, weil Lowery sein Thema ernst nimmt und sich nicht in Ironie flüchtet.