Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute Abend wird Andrea Röpke in der Weißenseer Brotfabrik sprechen, und zwar zu einem immer wieder verdrängten Thema – nämlich „Frauen in der Neonazi-Szene“. Selbst in der Linken ist es ja bis heute umstritten, dass auch Frauen Nazis sein können, egal wie viele Frauen sich seinerzeit in der NSDAP engagiert hatten. Röpke, Autorin des Buches „Mädelsache. Frauen in der rechten Szene“, wird über Mitläuferinnen und Drahtzieherinnen reden und das schiefe Bild wieder gerade rücken. Am Mittwoch wird im Neuköllner K-Fetisch die Demokratiefrage gestellt, die ja auch alle möglichen neulinken Gruppen wie Occupy umtreibt. Wie eng aber ist Demokratie mit dem Staat und vor allem mit dem Kapitalismus verzahnt? Diese Frage will die Gruppe „andere zustände ermöglichen“ an diesem Abend klären. Am Freitag wird in der Baiz im Rahmen des „Roten Freitags“ über die sogenannte Altersarmut gesprochen, die nicht verschwinden wird, nur weil nun eine Zuschussrente kommen soll. „Die Debatte über Zuschussrente macht wieder einmal klar: Von Lohn kann man nicht leben, als Arbeiter nicht und als Rentner nicht!“, sagen die VeranstalterInnen und raten gleich ganz von Lohnarbeit ab. Wie sie sich alternativ durchhangeln wollen, werden sie folglich erklären müssen. Am Sonntag schließlich beginnt auf dem Oranienplatz eine Demonstration „in Gedenken an die vom NSU Ermordeten“. Der braune Terror ist ja anscheinend nicht aufzuhalten, da BKA, Verfassunsschutz und alle anderen zwar V-Leute en masse in der rechten Szene hatten, auch zunächst wussten, wo sich die drei NSUler aufhielten, und dennoch natürlich gar nichts wussten, denn wer hätte damit rechnen können, dass die Gewaltaufrufe der Nazis ernst gemeint waren. Nach dem Zug durch Kreuzberg endet die Demo gegen 17 Uhr vor dem BKA-Gebäude am Treptower Park.

■ Neonazi-Frauen: Brotfabrik, Caligariplatz, Mo., 19 Uhr

■ Demokratiefrage: K-Fetisch, Wildenbruchstr. 86, Mi., 19 Uhr

■ Altersarmut: Baiz, Christinenstr. 2, Fr., 18.30 Uhr

■ Gedenk-Demo: Oranienplatz, Sa., 14 Uhr