Britische Soldaten getötet

SÜDAFGHANISTAN Attentat fordert fünf Opfer. Ex-Außenstaatssekretär: Truppen abziehen

LONDON afp | Fünf britische Soldaten sind an einem Kontrollpunkt im Süden Afghanistans von einem einheimischen Polizisten erschossen worden. Wie das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mitteilte, ereignete sich das Attentat am Dienstagnachmittag in der Unruheprovinz Helmand. Der Vorfall werde untersucht.

Armeesprecher Oberst David Wakefield sagte im britischen Radiosender BBC, die getöteten Soldaten hätten afghanische Sicherheitskräfte ausgebildet. Offenbar habe ein afghanischer Polizist am Kontrollpunkt das Feuer eröffnet und dann die Flucht ergriffen. Möglicherweise sei auch ein zweiter Polizist an dem Angriff beteiligt gewesen. Der frühere britische Außenstaatssekretär Kim Howells forderte einen Abzug der britischen Truppen aus Afghanistan. Milliarden Pfund könnten eingespart und besser an den britischen Grenzen für den Schutz vor terroristischen Anschlägen verwendet werden, schrieb Howells in der Zeitung The Guardian vom Mittwoch. Howells war in der britischen Regierung von 2005 bis 2008 für Afghanistan zuständig und sitzt nun dem Geheimdienstausschuss des Parlaments vor.

Großbritannien hat rund 9.000 Soldaten in Afghanistan im Einsatz, die Entsendung von 500 weiteren Soldaten ist geplant. Seit Beginn des Militäreinsatzes im Jahr 2001 sind am Hindukusch 229 britische Soldaten ums Leben gekommen.