VW glättet Wogen

Zur IAA gibt sich das Management optimistisch und redet nur noch moderat über den geplanten Stellenabbau

BERLIN taz ■ Rechtzeitig zum heutigen Beginn der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt hat sich Volkswagen bemüht, durch den geplanten Stellenabbau verursachte Wogen zu glätten. Der für die Marke VW zuständige Volkswagenvorstand Wolfgang Bernhard erklärte in Frankfurt, dass VW entgegen anders lautenden Berichten an seinem Hausvertrag festhalten wolle. Danach sind betriebsbedingte Kündigungen bis 2011 nicht möglich. Zahlen über den bevorstehenden Stellenabbau bei Volkswagen nannte Bernhard nicht. Berichte, wonach bis zu 30.000 Jobs bedroht seien, seien aber „völlig aus der Luft gegriffen“.

Auch Konzern-Finanzchef Pötsch sagte: „Verträge sind einzuhalten. Punkt.“ Allerdings würden in nächster Zeit Abfindungsangebote gemacht. Der Wolfsburger Autobauer will die Produktionskosten in den VW-Werken bis 2008 vor allem durch Einsparungen beim Personal um 1,3 Milliarden Euro drücken und die Produktivität steigern.

Pötsch zufolge soll die Marke Volkswagen das Jahr 2005 ohne rote Zahlen abschließen. „Wir sind guter Dinge, dass dies möglich sein wird.“ Im ersten Halbjahr hatte die Kernmarke Volkswagen noch einen zweistelligen Millionenverlust verbucht.

Bernhard kündigte an, dass es bis 2010 fünf bis zehn komplett neue VW-Modelle geben werde. Trotz der jüngsten Skandale sowie steigender Sprit- und Rohstoffpreise konnte Europas größter Autobauer zuletzt wieder deutlich Marktanteile dazugewinnen. „Der August war der beste August seit ewigen Zeiten“, sagte auch Konzernchef Bernd Pischetsrieder.

Bernhard stellte auf der Messe das neue Cabrio Eos vor. Der Viersitzer mit einem verglasten zusammenfaltbaren Metalldach ist der größere Nachfolger des Golf Cabrio. Es wird in Portugal gebaut und kommt im Februar 2006 auf den Markt. STEP