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Antisemitismusvorwurf: Sender verzichten auf Roger Waters

Pink-Floyd-Legende Roger Waters wird wegen Antisemitismusvorwürfen auf seiner Tournee von weiteren öffentlich-rechtlichen Sendern nicht präsentiert. Nach dem WDR erklärten auch BR und SWR ihre Zusammenarbeit mit dem 74-jährigen Musiker für beendet. SWR1 BW teilte am Montag über Twitter mit, der SWR sei aus der Präsentation der Tournee ausgestiegen. „Damit reagiert der SWR auf Antisemitismusvorwürfe gegen das Pink-Floyd-Gründungsmitglied“, hieß es zur Begründung. Eine BR-Sprecherin äußerte sich dem Evangelischen Pressedienst (epd) gegenüber ähnlich. Ursprünglich wollte Bayern2 das Konzert des Künstlers in München präsentieren. „Wir merken aber, dass nun ein klares Signal gefragt ist. Den Auftritt von Roger Waters wird Bayern2 natürlich dennoch wie geplant journalistisch und kritisch im Programm begleiten“, so die Sprecherin. Bild.de hatte am Sonntag über den Ausstieg des WDR aus der Kooperation mit Waters berichtet. „Zu dieser Zusammenarbeit hatten den WDR in den vergangenen Tagen kritische Stimmen, vor allem jüdischer Mitbürger, erreicht“, sagte eine Sprecherin der Rundfunkanstalt am Montag. „Der Musiker trat in der Vergangenheit mit antiisraelischen Aktionen in die Öffentlichkeit. WDR Intendant Tom Buhrow sieht in der Absage ein Signal des Verstehens an die jüdischen Gemeinden.“ Waters ist Unterstützer der Boykott-Kampagne gegen Israel, BDS. (epd)

Wieder Vorwürfe wegen AfD-Umgang mit Presse

Wenige Tage vor Beginn des AfD-Bundesparteitags haben JournalistenvertreterInnen die Partei zu offenem Umgang mit der Presse ermahnt. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte am Montag uneingeschränkten Zugang für Journalisten am kommenden Wochenende in Hannover. Der DJV-Vorsitzende Frank Überall sprach von Problemen bei der Akkreditierung. Bereits eine Woche vor Beginn des Konvents sei eine Anmeldung nicht mehr möglich. Zeitgleich kritisierte die Landespressekonferenz (LPK) Hamburg in einem offenen Brief den zeitweisen Ausschluss der Medien beim Parteitag der Hamburger AfD. Dort war Exinnensenator Dirk Nockemann am Samstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit zum Landesvorsitzenden gewählt worden. Schon beim AfD-Parteitag im April hatte es Schwierigkeiten bei der Akkreditierung von Journalisten gegeben. (taz/afp/dpa)