wortwechsel: Überraschung: Glyphosat ist christlich-sozial
Ein CSU-Minister im Alleingang – wirklich? Die Regierungsbildung – Trauerspiel oder Chance für neue Debattenkultur? Und warum schreibt die taz plötzlich über heiratende Prinzen?
betr.:„Der Glyphosat-Minister: Mitgift für die Groko“,
taz vom 28. 11. 17
Giftige Fakten I
Es gibt kaum etwas, das deutlicher macht, was diese bayerische Noch-Regierungspartei CSU ausmacht: Unzuverlässigkeit im Regierungshandeln auf Kosten der Menschen in Deutschland und Europa. Gift für uns und die Umwelt!
Wohin kommen Gleitmittel für diese Ruchlosigkeit von Monsanto und vielleicht von Bayer für Minister und Partei?
Direkt in deren Spendentaschen? Denn so krude kann auch der lobbystarke Bauernverband kaum den CSU-Noch-Minister Christian Schmidt im Griff haben. Das ekelt mich an!
Ernst-Friedrich Harmsen, Berlin
betr.:„Dreistigkeit darf nicht siegen“,
taz vom 28. 11. 17
Das war kein Zufall
Der Kommentar führt noch nicht weit genug. Zum einen sollten die Bündnis-Grünen im nächsten Landtagswahlkampf in Bayern es zu einem Hauptthema machen, dass für eine Partei wie die CSU offenkundig die Profitinteressen von Konzernen wichtiger sind als die Gesundheit der Bürger, da es bei der „Abwägung“ von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt nicht nur in ökologischer Hinsicht um konkrete Werte von Politik geht. Zum anderen darf bezweifelt werden, dass Angela Merkel von der Entscheidung selbst überrascht wurde, da jene sich noch im letzten Bundestagswahlkampf vor (Agrar-)Lobbyisten als klare Glyphosat-Befürworterin zu erkennen gegeben hat. Deshalb würde die SPD vor allem dann an Selbstachtung verlieren, wenn sie das Brüsseler Votum wirklich als reinen Zufall betrachtet!
Rasmus Helt, Hamburg
betr.:„Dreistigkeit darf nicht siegen“,
taz vom 28. 11. 17
Giftige Fakten II
Es ist unglaublich, wie sich die CSU-Vertreter in der Regierung verhalten. Nach Dobrindts Maut (O-Ton Merkel: mit mir wird es eine Pkw-Maut nicht geben) nun dieser Alleingang des Noch-Landwirtschaftsministers. Ist das wieder einmal eine Vorbereitung auf einen hochdotierten Job in der Industrie für einen nicht zu verantwortenden Minister?
Diese Parteien mit dem „C“ für „christlich“ in ihrem Namen scheren sich einen Dreck um die Bewahrung der Schöpfung. Im Interesse der Industrielobby steuert unsere politische Führung den Zug „BRD“ mit vollem Tempo in den Abgrund. Klimawandel: egal, Kohleausstieg: nicht mit uns, Fischbestände: es gibt ja noch Fische vor den Küsten um Afrika … Homo sapiens sapiens? Leider insgesamt viel zu dämlich für den Schutz der eigenen Lebensgrundlagen. Detlef Kober, Zernien
betr.:„Dreistigkeit darf nicht siegen“,
taz vom 28. 11. 17
Pöstchen in Aussicht?
Mit der (einsamen?) Entscheidung in Brüssel, der Verwendung von Glyphosat zuzustimmen, hat er der Kanzlerin Merkel ein faules Ei ins Nest der Verhandler über eine Regierungsbildung gelegt.
Die richtige Reaktion jetzt wäre es, diesen Herrn sofort zu entlassen und als SPD-Führung jede Beteiligung in einer zukünftigen Regierung bis dahin abzulehnen.
Den Minister wird es wohl kaum treffen, hat er doch sicherlich schon einen lukrativen Job als Anwalt bei agrarindustriellen Verbänden im Auge oder sogar einen gut dotierten Posten bei den Agrochemieherstellern wie BASF oder Bayer in Aussicht. Claus Kretzschmar, Itzehoe
betr.: taz-Berichterstattung
zur Regierungsbildung
Teures Trauerspiel
Danke für Ihre Berichterstattung zum aktuellen Trauerspiel der Regierungsbildung.
Dazu möchte ich gerne als „Arbeitgeber“ der (ver)handelnden Damen und Herren meine Meinung sagen:
1. Ich habe gewählt – und mit mir jede Menge anderer Menschen in Deutschland. Einmal reicht. Es mag ja sein, dass das Wahlergebnis nicht optimal in die Planung der Parteien passt. Das ist mir aber egal. Wenn es einfach wäre, bräuchten wir ja keine Regierung.
2. Ich erwarte keine perfekte Lösung, sondern dass endlich aufgebrochen wird. In die richtige Richtung, das reicht erst mal. Das Leben ändert sich eh – keine Zeit, um auf Perfektion zu warten.
3. Jeder Tag an dem sich nichts tut, kostet Geld. Diäten und Gehälter werden ja nicht fürs Nichtstun und Abwarten bezahlt.
4. Eine Neuwahl kostet Geld. Nicht nur die Organisation, sondern auch die Wahlkampfentschädigung. Das könnte man ja auch für sinnvollere Dinge ausgeben.
5. Wenn es die bisherigen Verhandler nicht geschafft haben, dann wechselt halt mal!
Wenn im Falle einer Neuwahl alle bisherigen Verhandler nicht wieder gewählt werden dürften (denn sie haben es ja schon mal nicht geschafft, eine Regierung zu bilden), gäbe es keine – wetten?
Elisabeth Diehl, Stuttgart
betr.: „Prinz Harry ist verlobt und will Meghan Markle heiraten“
taz vom 28. 11. 17
taz holt die Kutsche
Harry holt nicht den Wagen – er heiratet. Der englische Harry.
Das ist der taz zwei Artikel wert.
Hätten wir auch eine kleine Monarchie, so eine ganz kleine mit ein bisschen altem Adel, könnte die taz noch mehr schreiben und ihren Weg zum Boulevard finden.
Wolfgang Siedler, Langenhagen
betr. „Why Harry meets Meghan“,
taz vom 28. 11. 17
Prinzen Tünnef
Liebe tazzen, was ist nur aus Euch geworden, dass ihr für solchen Müll [1]/4 der Seite 2 opfert und auch noch eine Fortsetzung auf Seite 14 veröffentlicht?
Das passt zu dem samstäglichen „Dafür wurde die taz nicht gegründet“.
Die Begründung, warum ihr Platz für solchen Tünnef verschwendet, würde mich mal interessieren.
Mir geht das gewaltig auf den Senkel.
Klaus Blatt, Essen
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