KOMMENTAR: HERMANNUS PFEIFFER ÜBER DIE HSH NORDBANK
: Vertrautes Dilemma

Vor allem Politiker, Aufsichtsräte und Eigentümer hätten aus der Krise lernen sollen

Das Dilemma erscheint vertraut von all den anderen Krisenbanken. Die üppige Altersvorsorge für den Vorstand der HSH Nordbank dürfte gegen rechtliche Vorgaben verstoßen, die für Banken gelten, die vom Staat gerettet wurden.

Anderseits sind 500.000 Euro plus X in der Finanzbranche „Peanuts“ und der Kreis derjenigen, die eine Bank führen dürfen, ist durch gesetzliche Auflagen klein. Die es wirklich können, sind dann noch rarer – und teurer.

An sich unappetitlich wären ohnehin selbst 500.000 minus X. Doch vor allem hätten Politiker, Aufsichtsräte und Eigentümer aus der Krise lernen sollen, dass Vorstände wenn schon, dann nur bei einer ordentlichen Geschäftsführung abkassieren können sollten – also bräuchte die HSH Nordbank vor allem echte Leistungslöhne für Kopper & Co., die sich an erfolgreicher Sanierungsarbeit bemessen.

Selbstverständlich haben die HSH-Chefs Krisenpläne in der Schublade. Die mögen nicht dem allerneuesten Stand entsprechen. Doch vermutlich können „sie“ auch gar nicht topp sein, weil die EU die norddeutsche Landesbank zu einem Kahlschlag nach griechischem Muster zwingt.

Die im Grunde schon (zu) kleine Nordbank wird sich daher auch zukünftig immer wieder in den Fallstricken der Regulierer verheddern. Ob da genügend Arbeitskraft für neue, nachhaltige Geschäfte bleibt, muss leider bezweifelt werden.