Mehr Wettbewerb beim Gas

Das Kartellamt droht deutschen Fernversorgern: Kürzere Lieferverträge oder Strafe

BONN ap/taz ■ Das Bundeskartellamt hat den Druck auf die 15 großen Gasversorger erhöht, den Gasmarkt in Deutschland für neue Anbieter zu öffnen. Gestern betonte Kartellamtschef Ulf Böge, dass er den 21. September als ultimativ letzten Termin für eine freiwillige Lösung ansieht: Bis dahin müssten die Gasimporteure die Forderungen seiner Behörde zur Öffnung des bisher abgeschotteten deutschen Gasmarkts umsetzen, sonst werde er zu rechtlichen Mitteln greifen. Konkret forderte er die Konzerne, zu denen beispielsweise Eon, Ruhrgas und Wingas gehören, noch einmal dazu auf, ihre Langzeitlieferverträge mit den Stadtwerken zu verkürzen. Diese haben oft eine Laufzeit von bis zu 25 Jahren und decken fast den gesamten Bedarf der Weiterverteiler ab. Neue Anbieter wie etwa BP hätten dadurch „keine Möglichkeit, in den Markt einzutreten“, so Böge. Das Bundeskartellamt will künftige Lieferverträge auf zwei bis vier Jahre begrenzen. sg