TAZ EMPFIEHLT: ART BRUT

Proletkult und Kunsthochschule gehen in London gut zusammen. Auf dem Debüt von Art Brut gibt es mit „Modern Art makes me want to rock out!“ eine Songzeile, die das Verhältnis besser als jeder andere Britpop zum Tanzen bringt. Auch sonst hält die Band, was der Name verspricht: Lange hat man keine Stimme mehr gehört, die einen so nackt und blank und intensiv anspringt wie der Gesang von Sänger Eddie Argos. Hysterischer, atemloser Cockney – gefühlsecht, zwischen dreieinhalb Punk-Akkorde gepresst. Niemand glaubt es einem mehr, wenn da schon wieder eine britische Band auftaucht, die das ewig Gleiche noch einmal neu macht. Aber Art Brut versammeln Momente der Glückstrunkenheit, als wäre die Welt ein lärmender Pub. Toll, wichtig, großartig, wunderbar. Wenn dieses Jahr eine Band, dann die. Am Donnerstag um 22 Uhr im Roten Salon der Volksbühne am Rosa Luxemburgplatz. RAPP FOTO: PROMO