heute in bremen
: Die Anleitung zum taz Salon

Über die Situation in Bremer Geburts­kliniken diskutieren wir ab 19.30 Uhr im Lagerhaus

Moderation: Eiken Bruhn

Worum geht’s beim taz Salon heute Abend?

Ums Kinderkriegen. 98 Prozent aller Geburten finden in Kliniken statt. Wer das schon einmal mitgemacht hat – als Gebärende, Partner*in oder als Geburtshelfer*in – weiß, dass alle Beteiligten ihr Bestes geben, damit das Kind gut raus kommt. Mehr ist aber meistens nicht drin.

Was soll das heißen?

In Geburtshäusern hängt oft ein Schild mit der Aufschrift: „Kinder können ruhig kommen“. Das heißt, in ihrem Tempo, auf ihre Weise und der Geburtsraum gehört ganz der werdenden Familie. Da gibt’s nur eine Tür und die geht nur auf, wenn die Hebamme mal kurz raus muss oder der werdende Vater einmal draußen durchatmen will. Im hektischen Klinik­alltag ist das anders. Da rennt eine Hebamme zwischen drei bis vier Gebärenden hin und her, Ärzte und Ärztinnen werden dazu gerufen und gehen wieder. Und manchmal wird eine Frau in den Wehen zur nächsten Klinik geschickt, weil kein Platz mehr für sie da ist.

Und trotzdem gehen die Leute am liebsten in die Klinik?

Ja, weil sie sich davon maximale Sicherheit versprechen. Deshalb muss man gucken, wie man die Situation in den Kliniken so verbessern kann, dass auch dort Kinder ruhig kommen können. Erst einmal sollte man Eltern fragen, was sie sich überhaupt wünschen – deshalb kommen heute Abend viele, die dazu etwas zu sagen haben. Auf dem Podium sitzt eine junge Bremerin, Kim-Nikoline Kraul, die sich mit dem Verein Expedition Lebensstart für eine neue Geburtskultur stark macht. Mit ihr diskutiert die niedergelassene Gynäkologin Kristina Richardt, die aus ihrer Praxis weiß, welche Ängste und Erwartungen Frauen an die Geburt haben.

Wie können die Wünsche umgesetzt werden?

Das können hoffentlich die zwei Vertreterinnen des Bremer Bündnis für eine natürliche Geburt sagen: Carsten Oberhoff, Chefarzt der Geburtshilfe am Klinikum Links der Weser und Heike Schilling, die Vorsitzende des Bremer Hebammenverbands. Zusammen mit anderen Ärzt*innen, Hebammen und Vertreter*innen von Krankenkassen und der Gesundheitsbehörde haben sie Empfehlungen erarbeitet, wie beispielsweise wieder mehr Kinder auf natürlichem Weg zur Welt kommen können und nicht per Kaiserschnitt. Eiken Bruhn