piwik no script img

Intensiv, gnadenlos

„Eine Lektüre voller Atemanhalten“ – so beschreibt die „Frankfurter Rundschau“ Jovana Reisingers Debüt Foto: Julia Richter

Jovana Reisingers Romandebüt „Still halten“ (Verbrecher Verlag) ist ein Bildersturm: Die Protagonistin, eine junge Frau, die vom Dorf kommt und nun in der Stadt lebt, zerfällt vor unseren Augen. Bereits leicht entrückt wird sie endgültig aus der Bahn geworfen, als sie erfährt, dass ihre Mutter im Sterben liegt. Nach deren Tod erbt sie ein Haus am Waldrand. Sie zieht ein und wartet auf die Ankunft ihres Mannes. Sie wartet, fühlt sich von der Natur bedroht und beginnt mit dieser einen Krieg. Der Filmemacherin Jovana Reisinger ist ein literarisches Debüt gelungen, das in der Intensität und Gnadenlosigkeit an die österreichische Avantgarde erinnert. Ein dichtes Buch über Entrückung, über völlige Vereinsamung.

Lesung Jovana Reisinger: Wolf Kino, Weserstraße 59, 13. 11., 19 Uhr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen