neuim kino

Ulrike Pfeiffers Hommage an den Avantgardefilmer und Sehmaschinen-Sammler Werner Nekes ist unverhofft ein Nachruf geworden: Ihre Dokumentation „Das Leben zwischen den Bildern“, ein Streifzug durch Pfeiffers farbverrücktes malerisches Filmwerk und seine Wunderkammer voller alter Bilder-Spielsachen aus der Vorzeit der analogen Fotografie und Filmwelt, feierte Premiere ohne den Protagonisten. Denn Werner Nekes verstarb im Januar 2017. Pfeiffer zeigt ihn in seiner durch Krankheit gezeichneten Lebensphase, in der er zurückschaut. Der Mann bewegt sich nur minimal, hat jedoch selbst die skurrilsten Geschichten über seine historischen Trompe-l’oeil-Objekte parat, die er zum Anlass nimmt, sein reiches Wissen als Medien­archäologe auszubreiten. Dennoch tut sich der Film schwer mit einer Reflexion seiner Lebensleistung. Vor allem fragt man sich: Warum bleibt der weibliche Anteil an Werner Nekes’ Universum in Ulrike Pfeiffers Zeitreise ausgeblendet?