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: Das Orakel, die Grotte – Re: Imagining Europe

Maria Capelo, Zeichnung aus der Serie „Um die Löcher des Felses – Las Hurdes“, 2015, 14.8 x 19.4 cm Foto: © Maria Capelo

Das Orakel von Delphi tippt wieder selbst, und zwar in Halbsätzen. Auf der linken Hälfte einer Schreibmaschine nämlich, die Mark Maders durchgesägt und in der Ausstellung „Re: Imagining Europe“ unter dem Titel „Landscape Fragment“ (2017) auf einem Sockel platziert hat. Auf Maria Capelos Zeichnungen aus der 13-teiligen Serie „Las Hurdes“ (2015) geht es weiter über Berglandschaften. Der scharfe Strich suggeriert harte Felsbrocken, in der Horizontalen begegnet dem Gefälle aber auch Leichtigkeit in der Bewegung. Ein Blick auf den düsteren See auf Tessa Verders Fotoarbeit „Breeze of Light 5“ (2017) und wir sind bei Orpheus’ Abstieg zu den dunklen Gewässern der Styx. Er löst Eurydike mit seinem Gesang aus dem Totenreich, nur um sie wieder zu verlieren und seinen Kopf dazu. Kopflos auch die abstrakten Akrylformen von Milena Dragicevic, die in ihrer Lebensgröße schemenhafte Erscheinungen werden. Die Grotte aller Grotten, die zurzeit auch in Venedig zu sehen ist: Pauline Curnier Jardins Video­arbeit von 2011, „Grotta Profunda“. nym

Bis 2.12. Mi–Sa, 14–18 Uhr, Boxhagener Str. 96