Mal wieder nur eine Punktlandung

Beim Duell des Tabellenvorletzten Werder Bremen gegen den Letzten 1. FC Köln bleiben die Tore aus. Das dürfte die Debatten um die Trainer befeuern

Bremer auf dem Kopf, Kölner auf dem Arsch: Kellerduell eben Foto: dpa

Die Prophezeiung von Kölns Trainer Peter Stöger ist eingetroffen: „Wir werden die Saison nicht mit einem Punkt beenden“, hatte der weitsichtige Coach vor der Heimpartie gegen Werder Bremen verkündet.

Stöger demonstrierte damit eine Gelassenheit, für die beim Duell der einzigen bislang sieglosen Teams in der Liga, eher kein Platz war. Die Partie war von Anfang an von großer Nervosität und von der Angst vor dem Versagen geprägt. Zuspiele kamen häufig nicht an oder wurden rüde unterbunden. Die Gelben Karten, die Schiedsrichter Robert Kampka freigebig verteilte, unterbrachen hin und wieder die Ereignislosigkeit dieses frühen Sonntagnachmittagsspiel im Kölner Stadion.

Zu wirklichen Torchancen kamen die beiden Traditionsklubs aber lange kaum. Auf Claudio Pizarro, der eigentlich für die Startelf vorgesehen war, musste Trainer Stöger kurzfristig verzichten. Beim Warmmachen traten bei dem Peruaner Probleme im Oberschenkel auf. Das Spiel gegen seine Exkollegen aus Bremen musste er sich so von der Bank aus ansehen.

Besonders schmerzhaft muss für den 39-Jährigen die Zuschauerrolle in der 89. Minute gewesen sein. Eine Flanke des eingewechselten Tim Handwerker konnte der französische Stürmer Sehrou Guirassy aus kürzester Distanz nicht zum erlösenden Führungstor nutzen. Wenig später in der Nachspielzeit bot sich dann auch den Gästen noch einmal eine Großchance. Doch den Kopfball von Thomas Delanay konnte Konstantin Rausch auf der Linie klären.

Das Spiel spiegelte die Probleme beider Teams gut wieder. Zuweilen muss man recht lange warten, bis sich die verunsicherten Mannschaften Chancen erspielen, genutzt werden diese dann ohnehin nicht. Nach nun bereits neun Spieltagen haben sowohl Bremen als auch Köln jeweils nur drei Treffer erzielt. Die Debatten um Stöger und seinen Werder-Kollegen Alexander Nouri werden nach diesem Spiel gewiss nicht abreißen. Da dürfte Peter Stöger auch mit seiner Gelassenheit kaum noch beschwichtigen können. Bei drei Toren, würde er vermutlich sagen, wird es am Saisonende nicht bleiben. taz