KUNST
: Kunstbeben

Das Registrieren, Erkennen und Lokalisieren von Erschütterungen, darin erkennt Uwe Fleckner die Rolle des Künstlers: Wie der Historiker sei er ein Seismograph, der im Studium der Geschichte „das Beben leidvoller Vergangenheiten“ empfängt. Dass der Professor für Kunstgeschichte an der Uni Hamburg und Leiter des Warburg-Hauses an der „Pathosformel“ des Hamburger Kunsthistorikers und Kulturwissenschaftlers Aby Warburg geschult ist, spürt man nicht nur im Abschnitt „Leidschatz und Mnemosyne“ seiner aktuellen Essaysammlung „Der Künstler als Seismograph. Zur Gegenwart der Kunst und zur Kunst in der Gegenwart“ (Philo Fine Arts, 500 S., 18 Euro). Einer ganzen Reihe methodischer Grundfragen der Kunst des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart widmen sich die zwischen 1996 und 2010 entstandenen Aufsätze, stellen die Aktualität von Werken auf den Prüfstand und fragen nach der historischen Relevanz der Kunst. Heute Abend stellt Fleckner den Band im Gespräch mit Harald Falckenberg vor.  MATT

■ Do, 1. 11., 19 Uhr, Kunstverein, Klosterwall 23