ANARCHISTISCHE LIEDER: Patscheider singt Mühsam

Das Programm ist schon etwas älter, genauer von 1999, entstanden anlässlich des 65. Todestags von Erich Mühsam, Bohemien, Anarchist, Revolutionär, Dramatiker und Dichter, eines der Ersten Opfer der Nationalsozialisten, vor denen er als einer der ersten warnte.

Der Tiroler Musiker Thomas Patscheider (Foto) hat aus dem Werk Mühsams Texte ausgewählt, die einen guten Überblick über dessen inhaltliche Spannbreite umfassen: vom Lied über die Armut des Lumpenbohemians über gewitzte Abrechnungen mit der Geschichtsteleologie des „Aufklerus“ bis zur Ballade „Seenot“, in der Mühsam seine kommunistisch geprägte Kapitalismuskritik gleichnishaft formuliert.

Die Umsetzung könnte dabei kaum einen größeren Kontrast zu den Adaptionen der Punk-Band Slime bilden. Mit gut abgehangenem Swing, Blues und dezentem Rock-Drive ist Patscheiders sonore Stimme unterlegt, eher Sprechgesang als Gesang. In Bremen werden ihn Florian Oberlechner und V. B. Schulze begleiten.

■ Freitag & Samstag, 20 Uhr, Lagerhaus