Neu im Kino
: Diese Woche frisch

DIE WEISSE MASSAI in 21 Kinos. GESPENSTER: Delphi, fsk, FT Friedrichshain, Hackesche Höfe, Kino Kulturbrauerei, Thalia Potsdam, Yorck

„Die weiße Massai“

D 2005, Regie: Hermine Huntgeburth. 128 Min.

Die Verfilmung des Bestsellers der Schweizer Autorin Corinne Hofmann mit Nina Hoss, in dem sich eine Schweizerin während eines Kenia-Urlaubs in einen Samburu-Krieger verguckt. Irgendwann landet also Carola in den steppigen Weiten Nord-Kenias. Nur Ziegen, Dornen, bunte Menschen und verräucherte Hütten. Hier muss schnellstens etwas geschehen. Endlich hat Carola eine Aufgabe, etwas, das wichtiger ist als die Boutique zu Hause. Vom komplexen Gemeinschaftssystem und den Tabus der Samburu erfahren wir nichts. Die weiße Massai hat kein Interesse an all den primitiven unverständlichen Massai-Dingen. Ihre Mission ist die Liebe, ihr Motor die Leidenschaft, und was sie nicht versteht, versucht sie eben zu verändern. Dann gibt es noch Korruption und Bürokratie, die von Carola verlangt, dass sie sich an ihrem Wohnort anzumelden hat. Im Film wird dies als willkürliches Ansinnen eines korrupten kenianischen Beamten dargestellt. Da wünscht man sich doch gleich, dass ihr Lover ein Gegenbuch schriebe: wie er als Afrikaner in der Schweiz ohne bürokratische Komplikation kommen und gehen kann.

Gespenster

D 2005, Regie: Christian Petzold. 85 Min.

Petzolds neuer Film muss als glücklicher Film gesehen werden. Er handelt auf besondere Weise von einer besonderen Art von Wirklichkeit. Man sieht sie jeden Tag und hat sie doch nie gesehen: die Wirklichkeit des Alltags als Märchen. Was man tief am Grund eines Petzold-Filmes sehen kann, das ist der Respekt, den die Beteiligten füreinander haben. Film ist hier nicht ein Erzählen und Zeigen, sondern ein gemeinsames Fragen. Eine Erfahrung, um ein etwas hochtrabendes Wort zu benutzen.