DIE KLEINE WORTKUNDE

Nach der Lkw- kommt jetzt die Pkw-Maut. Oder doch nicht?Bei Robin Hood ist die Sache ja ganz einfach. Rollen wohlhabende Damen in samtverkleideten Kutschen durch den Sherwood Forest, kommt Robin samt Gang daher und verlangt Wegezoll – für die Armen, natürlich. So ungefähr verhält es sich mit der Maut, die sich im schönsten Verwaltungsdeutsch auch „Straßenbenutzungsgebühr“ nennt. Und Maut kommt nicht von ungefähr vom gotischen „mota“ und althochdeutschen „muta“, was Zoll heißt. Bezahlt wird für die Befahrung einer Straße, eines Wegabschnitts oder eines Tunnels – oder ganz allgemein, wie mit der Vignette in Österreich, für die Nutzung einer Autobahn. Das widerspricht natürlich der Lebenseinstellung „Freie Fahrt für freie Bürger“, weshalb Verkehrsminister Peter Ramsauer, der nun das böse M-Wort in den Mund genommen hat, es sofort wieder ausspuckte. Die Idee hinter der Maut: Wer drauf fährt, muss auch dafür zahlen – und nicht der Steuerzahler und der Anwohner. Und vielleicht wird dann ja auch weniger gefahren, und es ist besser für die Umwelt. In jedem Fall lassen sich mit den Einnahmen prima neue Straßen bauen, auf denen mehr Kutschen rollen, die noch mehr Wegzoll bringen. DAZ