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Jörg Sundermeier sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt

Heute steigt im SO36 (26. 10., Oranienstr. 190, 19 Uhr) eine Soliparty „für die Assistenz im Krankenhaus“. Geht es um Pflegekräfte? Nein, es geht darum, dass Menschen mit Behinderung und umfangreichem Hilfebedarf persönliche Assistenz benötigen, um selbstbestimmt leben zu können. Doch das normale Krankenhauspersonal ist bei einem hohen Unterstützungsbedarf völlig überfordert. Daher ist es wichtig, Menschen mit Behinderung zu unterstützen, dachten sich einige Mitarbeiter*innen der Ambulanten Dienste, und wollen diese organisieren – doch Unterstützung kostet Geld. Daher spielen die Bands 44 Leningrad, Yansn, DKN und Partytour auf, DKN bietet dabei sogar Rap in Gebärdensprache. Ein schöner Abend für die gute Sache also.

Am Freitag wird im FAU-Lokal (Grüntaler Straße 24, 19.30 Uhr)über Nationalismus und Emanzipation in Kataloniengesprochen. „Was bedeutet Unabhängigkeit (für wen)?“ lautet die Frage, die Hans Laubek verfolgt, der im Oktober in Barcelona war und unmittelbar von den Ereignissen berichten wird. Die anschließende Diskussion wird sicher spannend, da es in Spanien ja um mehr geht, als nur um das vermaledeite Lenin’sche „Selbstbestimmungsrecht der Völker“.

Am Montag wird im Aquarium (Skalitzer Str. 6, 19.30 Uhr) aus Anlass des 9. November, der ja ein vielfacher „deutscher Gedenktag“ ist (Hitlerputsch, Mauerfall, aber eben auch Reichspogromnacht), der wichtigen Frage nachgegangen, wie das „Erinnern ohne Zeitzeug*innen“ möglich ist. Die Leitfragen lauten: „Wer gilt als ‚Zeitzeug*in‘und welche Erwartungen sind an diese Personen gerichtet? Was bedeutet es, dass die überlebenden Verfolgten und Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen (…) nicht mehr als Gesprächspartner*innen oder politisch Handelnde agieren können? Wie können Bildung und Gedenken perspektivisch ohne sie gestaltet werden?“ Wichtige Fragen, angesichts des Kulturkampfs, den uns Rechtsgerichtete aufzwingen wollen.

Am Dienstag wird im H48 (Hermannstr. 48, 20 Uhr) Georg M. Hafners Film „München 1970. Als der Terror zu uns kam“ gezeigt, in dem es darum geht, dass palästinensische Terroristen ihren Kampf gegen Israel nach Westeuropa ausweiteten – mithilfe vieler deutscher Linken. Zeitzeug*innen-Interviews geben Einblick in die Ereignisse, die München im Februar 1970 erschütterten, etwa der Brandanschlag auf ein jüdisches Altersheim, bei dem sieben Menschen, überwiegend Holocaust-Überlebende, getötet wurden. Anschließend ist selbstverständlich Raum für Debatte.

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