0:3 GEGEN 1860 MÜNCHEN
: Pokalträume von BAK sind ausgeträumt

Redet man so mit Berlins neuem Lieblings-Underdogverein, Herr Stoppelkamp? Nicht nur, dass 1860-Stürmer Moritz Stoppelkamp die Träume des Regionalligisten Berliner AK 07 (BAK), ins DFB-Pokal-Achtelfinale vorzudringen, mit zwei staubtrockenen Treffern und einer perfekten Vorlage fast im Alleingang zunichtemachte. Er trat auch noch verbal nach: „Sie haben die Fresse ganz schön voll genommen und von uns die Rechnung gekriegt.“ Tatsache: Beim 0:3 des BAK gegen 1860 München sahen knapp 2.500 Besucher im Jahn-Stadion, wie die abgezockteren Bajuwaren verdient siegten.

Das Moabiter Team spielte gut, kämpfte, hatte Chancen – die Treffer aber fielen in Minute 41 und 63 (Stoppelkamp) sowie kurz vor Schluss (Ismael Blanco) auf der anderen Seite. BAK-Stürmer Metin Cakmak war trotzdem nicht betrübt: „Ich bin stolz auf jeden Einzelnen“, sagte er. Und spielerisch wie kämpferisch war der BAK tatsächlich ebenbürtig. Cakmak selbst gehörte neben dem manchmal zu eigensinnigen Stürmer Ali Avicoglu und Torwart Dominik Kisiel zu den auffälligsten BAK-Akteuren. Die Auftritte in den ersten beiden Pokalrunden spülten immerhin 360.000 Euro in die Clubkasse.

Dass die große Bühne etwas anderes als der Regionalliga-Alltag ist, merkte man beim BAK jedoch auch. Die Jugendabteilung versuchte die Stimmung auf den Rängen anzuheizen – und erfuhr, dass es gar nicht so einfach ist, Fangesänge einzuüben und am Laufen zu halten. Und die Maßgabe „Hier regiert nur einer, BAK und sonst keiner“ stellte sich dann ja schließlich auch als falsch heraus.

Mit ihren Megafonen aber machten die Kiezkids eine gute Figur – man hat beim Regionalligisten ja noch ein wenig Zeit, für den Aufstieg in die dritte Liga zu üben. JENS UTHOFF