Beute böser Bullen

Falsche Polizisten breiten sich immer mehr aus

Endlich eine Erfolgsmeldung! Und dann auch noch eine aus Niedersachsen, jenem von Niederlagen, Niedertracht und Niederschlag arg niedergebeutelten Niederschwellenland. „Falsche Polizisten 2017 erfolgreich wie nie“, rühmte dpa gestern die Plansollübererfüllung emsiger Trickbetrüger, die mit falschem Ausweis und angeklebter Rotzbremse Wertgegenstände ihrer Opfer zum Schutz vor herbeifantasierten Einbrechern in Obhut nahmen. Verfasst wurde der Geschäftsbericht allerdings von echten Polizisten: Beute im Wert von 2,3 Millionen Euro sei zwischen Osnabrück und Aurich von Schein-Bullen ergaunert worden, errechnete das wiederum ganz reale Landeskriminalamt in Hannover. Doch auch andernorts vermehrte sich die betrügerische Polypen-Population. In Nordrhein-Westfalen wurden 1.200 Fälle von Beamten-Mimikry gemeldet, Baden-Württemberg hatte immerhin 1.000 Polizeiplagiate zu beklagen. Immer mehr Bürger haben Schwierigkeiten, echte von gefälschten oder widerrechtlich in Umlauf gebrachten Streifenbeamten zu unterscheiden. Dabei gilt zur Bullenbestimmung in Feld, Wald und Flur noch immer die extrabreite Regel „Polizisten rauchen Milde Sorte und haben Funkverkehr.“ Alle anderen sind giftig oder Fälschungen.