Abtreibung gehört zu Europa

MENSCHENRECHTE Europäisches Gericht verurteilt Polen für seinen Umgang mit 14-jährigem Vergewaltigungsopfer

WARSCHAU taz | Das jüngste Urteil des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs hat in Polen die Debatte über das Recht auf Abtreibung angeheizt. Das Gericht hatte den polnischen Staat zu einer Entschädigungszahlung verurteilt, weil er einem 14-jährigen Vergewaltigungsopfer wochenlang eine Abtreibung verweigerte. In Polen werden nun wieder Stimmen laut, die ein totales Abtreibungsverbot verlangen. Der Chefredakteur der Zeitschrift Fronda, Tomasz Terlikowski, fordert, Frauen müssten auch nicht lebensfähige Kinder gebären. Er wirft Präsident Bronislaw Komorowski vor, das „Töten ungeborener Kinder“ gutzuheißen. Ganz anders die Masse der anonymen Internetuser. Dort überwiegt Zustimmung zum Urteil und Kritik an der katholischen Kirche. Userin Magda schreibt: „Da redet die Kirche immer von Liebe, will aber unbedingt, dass Frauen Kinder des Hasses gebären.“ Die taz dokumentiert die unterschiedlichen Gesetzeslagen in Europa. GL

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