leserInnenbriefe
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Bremer Verstrickungen

betr.: „Preiswert wohnen ist möglich“, taz.bremen vom 5. 10. 2017

Da verscherbelt Bremens SPD zu Beginn der 90er-Jahre 65.000 Sozialwohnungen an die Heuschrecken und liefert deren Mieter gnadenlos an die Immobilien-Spekulanten aus (ich kenne heute etliche verzweifelte ältere Herrschaften, die von der Deutschen Annington aus den Wohnungen gemobbt werden) und dann sollen die Steuerzahler jetzt wieder die Bauhaie und Spekulanten mit der Erschaffung neuer Sozialbauwohnungen füttern? Wieso machen das die Bremer BürgerInnen mit? Was machen die BremerInnen eigentlich noch alles mit? Welcher mutige Journalist deckt eigentlich einmal die Verstrickungen zwischen Politik, Baulöwen und Spekulanten in Bremen auf? Thomas Elias, taz.de

Bigott und unsolidarisch

betr.: „Von Bremen nach Berlin“, taz.bremen vom 26. 9. 2017

Nach Agnes Alpers holt also Doris Achelwilm für die Linke das Bremer Bundestagsmandat. Die Wähler/innen setzen große Hoffnungen in Achelwilm, da sie die einzige Bundestagskandidatin ist, die „soziale Themen“ wie Armutsbekämpfung zu ihrem Themenumfeld zählt. Sie wird sich mit Alpers und ihren damaligen Schwerpunkten – wie der beruflichen Bildung – vergleichen lassen müssen. Denn wenn gemäß einer DGB-Studie nur jedes 5. Unternehmen überhaupt ausbildet, dann ist der Fachkräftemangel schon vorprogrammiert. Zusätzlich erwarten „die Familienunternehmer“ allen Ernstes bei dieser Gemengelage die Senkung von Sozialversicherungsbeiträgen, Steuersenkungen und die ersatzlose Streichung des Solis. Die Bürger/innen haben einen Anspruch auf Steuergerechtigkeit und nicht die Privilegierung von Banken, Konzernen, Versicherungen und Unternehmen. Diese bigotte und unsolidarische Gemengelage hat das Bundestagsergebnis auch aus Bremer Sicht erst möglich gemacht. Darüber sollten sich alle Bremer Bundestagsabgeordneten klar sein. Klaus Jürgen Lewin, Bremen

Auch die Opfer schützen

betr.: „Irgendwie ‚verrückt‘ eben“, taz.bremen vom 25. 9. 2017

Dem Opfer ist es ziemlich egal, ob ein Täter psychisch erkrankt ist oder nicht. Ihm geht es um die Bedrohung und den Schutz seiner Rechtsgüter Leben, Gesundheit und Eigentum. Wenn der Staat ihn nicht vor einer entsprechenden Bedrohung schützen kann – und dazu gehört auch eine geschlossene psychiatrische Unterbringung bis zur Heilung/Bedrohungsminimierung der Täterin – wird er zum Selbstschutz greifen (müssen). Diese Entwicklung kann auch niemand wünschen. Cristi, taz.de

Beruhigungspille

betr.: „Am Gelde hängt nicht alles“, taz.bremen vom 21. 9. 2017

Ist das so eine Untersuchung, wo die These am Anfang stand? In Köln jedenfalls decken sich die Ergebnisse für die AfD mit der ökonomischen Lage im Viertel: www.ksta.de/interaktiv/landtagswahl-2017-in-koeln. Und dabei sollte man vergessen, dass diese Viertel einen hohen Anteil an Bevölkerung mit Migrationshintergrund haben, die wohl seltener zur Wahl der Alternative neigt. Ich glaube, dass es im übrigen Deutschland nicht viel anders sein könnte. Im Osten können noch bestimmte soziokulturelle Faktoren hinzukommen, aber auch die würde ich nicht überwerten. Ich halte die These „It’s not the economy, stupid“ für Ablenkung und Beruhigungspille. Agerwiese, taz.de