Stadt, Land, Fluss

KULTURPOLITIK Senat will Partizipation für Museumsstiftung, sagt aber nicht genau, wie viel

Das Altonaer Museum wird zum „Stadt-Land-Fluss-Museum“. So steht es wörtlich in einem gestern öffentlich gewordenen Senatskonzept zur Neustrukturierung der Stiftung Historische Museen Hamburg. Aus ihr sollen, falls die Bürgerschaft im Dezember zustimmt, zum Jahreswechsel das Helms Museum, das Bergedorfer Schloss und das Rieck Haus herausgelöst werden.

Das Altonaer Museum, das wie das Museum für Hamburgische Geschichte und das Museum der Arbeit in der Stiftung verbleibt, soll sich den Themen „Mensch und Natur“ sowie der Altonaer Stadtgeschichte widmen. Über die dänischen Anteile dieser Geschichte oder moderne Migrationspolitik verliert das Papier kein Wort. Es spricht stattdessen von kinder- und jugendgerechter Präsentation.

Ein weiteres Schlüsselwort des Konzepts, das eine kostenneutrale Umsetzung der Reformen in allen Museen anmahnt, lautet „Partizipation“. Da sollen einerseits die Freundeskreise weiterhin Geld beisteuern. Andererseits will man interessierte Bürger und Initiativen vor Ort in die Gestaltung der Museumspolitik einbeziehen; teils sollen sie eigene Räume bespielen dürfen.

Wie weit das im Einzelnen gehen soll, sagt der Senat nicht. Sicher sei nur, dass man besonders das Bergedorfer Schloss, das ab 2013 dem Bezirk Bergedorf untersteht, stärker für Veranstaltungen nutzen wolle, sagt Bezirksamtsleiter Arne Dornquast.

Wenig konkret ist auch die Stellenbeschreibung des künftigen „Alleinvorstands“ für die verbleibende Museumsstiftung – eine Funktion, die bislang jeweils Direktoren der betroffenen Museen innehatten, was zu Loyalitätskonflikten führte. Inzwischen erledigt der Geschäftsführer der Stiftung, der Ende 2013 pensioniert wird, den Job.

Wann der künftige Alleinvorstand anfängt und ob er auch Geschäftsführer wird, ist bislang unklar. Bekannt ist nur, dass er, wie seine Vorgänger, versuchen soll, die Stiftung als Gesamt-Label zu profilieren und zugleich die Profile der einzelnen Häuser zu schärfen. PS