Förderschulen fusionieren

INKLUSION Aus 22 Förder- und Sprachheilschulen werden elf Bildungszentren. Aus für Pröbenweg

Die Deputation der Schulbehörde hat am Mittwochabend über die Zukunft der Förder- und Sprachheilschulen entschieden. Weil die Schülerzahlen dort in Folge der Inklusion sinken, werden aus 17 Förderschulen und fünf Sprachheilschulen nun elf „Regionale Beratungs- und Bildungszentren“, kurz ReBBZ, gebildet. Hinzu kommen die Pädagogen der bisherigen elf Schul-Beratungsstellen der Bezirke.

In den Zentren soll es wie bisher dauerhafte Klassen mit Sonderschülern geben. Außerdem sollen Kinder dort „vorübergehend“ unterrichtet werden, wenn dies an den Regelschulen nicht mehr „angemessen“ möglich ist, so die Schulbehörde. Ferner sollen die ReBBZ-Pädagogen Schulen im Umfeld „beraten und unterstützen“.

Faktisch ebnet dieser Beschluss den Weg für die Aufgabe etlicher Schulstandorte. Doch laut Schulsenator Ties Rabe (SPD) ist keine Schließung beschlossen: „Über die Zukunft einzelner Standorte entscheiden die Eltern: Wenn genügend Kinder an einer Schule angemeldet werden, wird kein Standort geschlossen.“ Das sei „gute Tradition“.

Doch die Anmeldezahlen der vergangen drei Jahre belegen, dass die meisten Förderschulen in der 1. bis 4. Klasse kaum noch Kinder haben. Über 2.000 Schüler besuchen inzwischen die Regelschulen. In den älteren Klassen gibt es durchaus noch einigeSchüler. Laut Behördensprecher Peter Albrecht gilt als grober Richtwert für den Standort-Erhalt die Zahl von 100 Schülern.

Für die Schule Pröbenweg in Hamm dagegen hat Rabe bereits entschieden, dass der Standort keine Perspektive hat. „Die Schüler, die dort sind, können bleiben“, sagt Albrecht. „Neue Schüler werden nicht mehr aufgenommen.“

Wie berichtet, hatten Eltern dort energisch protestiert, weil sie lange Schulwege für ihre Kinder fürchten. Nach taz-Information gab es zuletzt die Hoffnung, der Pröbenweg habe als ReBBZ-Standort für den Bezirk-Mitte eine Zukunft. Doch das Gebäude gilt als sanierungsbedürftig.

Noch nicht entschieden sind die ReBBZ-Standorte für Wandsbek. Hier machen die weiten Wege womöglich statt zweien ein drittes ReBBZ nötig, so dass es insgesamt 14 in Hamburg gäbe.

Nicht betroffen von den Fusionen sind die 13 „speziellen Sonderschulen“ für Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen. Laut Albrecht bleiben sie unverändert bestehen. KAJ