Ist doch kein Klacks

URTEIL Ex-Chef von Teldafax haftet persönlich

DÜSSELDORF afp | Der Ex-Chef des insolventen Stromanbieters Teldafax, Gernot Koch, muss einem Medienbericht zufolge persönlich für den Schaden eines geprellten Kunden haften. Das Amtsgericht Lingen verurteilte Koch wegen vorsätzlicher Täuschung zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 549,17 Euro plus fünf Prozent Zinsen, wie das Handelsblatt berichtete. Koch habe das Urteil nach Angaben seines Anwalts akzeptiert und die Strafe gezahlt. Möglicherweise handelt es sich um einen Musterprozess. Dann könnten sich viele Tausend ebenfalls von Teldafax getäuschte Kunden auch Hoffnung auf Schadenersatz machen. (Az: 12C 319/12).

Teldafax (Werbeslogan: „Wechseln is’n Klacks“) hatte im Juni 2011 Insolvenz angemeldet. Insgesamt schuldet der Stromdiscounter noch mehr als 700.000 ehemaligen Kunden Geld. Gemessen an der Gläubigerzahl handelt es sich um das größte Insolvenzverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Zahl ist so groß, weil viele Teldafax-Kunden Vorauszahlungen geleistet hatten, die die Pleitefirma ihnen nun schuldet. Der Billig-Anbieter für Strom und Gas war nach eigenen Angaben der größte unabhängige Energie-Anbieter Deutschlands. Teldafax beschäftigte zuletzt rund 600 Mitarbeiter und belieferte bis zu 750.000 Kunden.