Moorburg gibt Gas

Bei der Stromerzeugung hat Hamburg eine Energiewende vollzogen – hin zu fossilen Brennstoffen

„Für die Hamburger Klimabilanz ist der in Hamburg verbrauchte Strom maßgeblich und nicht die Erzeugung“

Die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern ist in Hamburg im vergangenen Jahr um 20 Prozent gestiegen. Dabei erhöhte sich die Menge des aus Kohle erzeugten Stroms um 1,5 Millionen Megawattstunden (MWh) auf 8,5 Millionen MWh, teilte das Statistikamt Nord mit.

Mit einem Anteil von 94 Prozent stammte der weitaus überwiegende Anteil der Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ging dagegen um 16 Prozent auf knapp 0,5 Millionen MWh zurück. Das entspricht einem Anteil von 4,6 Prozent.

Die Umweltbehörde erklärte die Entwicklung mit der Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Moorburg. Die Anlage hatte im Jahr 2015 in mehreren Schritten mit der Stromerzeugung begonnen. Die beiden Kraftwerksblöcke haben eine Leistung von jeweils 827 Megawatt. „Für die Hamburger Klimabilanz ist der in Hamburg verbrauchte Strom maßgeblich und nicht die Erzeugung“, sagte Behördensprecher Jan Dube.

Nach Angaben des Statistik­amtes stammte gut ein Drittel des Stroms aus erneuerbaren Quellen aus Biomasse. Trotz des schwachen Windjahres folgte Strom aus Windenergie an zweiter Stelle. Bedingt durch einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr folgte Biogas erst an dritter Stelle; das entspricht knapp 16 Prozent des regenerativ erzeugten Stroms und 0,8 Prozent der gesamten Stromerzeugung. Insgesamt stieg die gesamte Hamburger Stromerzeugung 2016 auf 10 Millionen MWh, das sind rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Hinter der rückläufigen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steckt kein Trend“, versicherte Behördensprecher Dube. Die niedrigere Zahl sei mit Sonderfaktoren zu erklären, beispielsweise mehr Flaute­tagen für die Windkraft oder Veränderungen in der Struktur und im Betrieb von Müllverwertungsanlagen.

Der Ausbau der ökologischen Stromerzeugung gehe weiter. Dube erwähnte den geplanten Ersatz des Kohlekraftwerks Wedel durch erneuerbare Komponenten und die jüngste Inbetriebnahme von modernen Windrädern im Stadtteil Curslack und beim Unternehmen Arcelor Trimet. (dpa)