TOTER ROM-JUGENDLICHER BEI AUTOUNFALL IN FRANKREICH
: Fahrer „flüchtet“ in Polizeistation

BOBIGNY | Bei einem Autounfall nahe Paris ist ein zur Minderheit der Roma gehörender Jugendlicher tödlich verletzt worden. Ein Mann sei am Mittwochabend in Noisy-le-Grand mit dem Auto unterwegs gewesen, als plötzlich zwei 12 und 15 Jahre alte Jugendliche auf einem Fahrrad vor ihm auftauchten, erklärte die Präfektur von Seine-Saint-Denis. Als der Fahrer das Fahrrad umgefahren habe, sei der 15-Jährige tödlich verletzt worden.

Der Unfallfahrer soll nach dem Unfall angehalten haben, wurde jedoch von Bewohnern des naheliegenden Roma-Lagers bedrängt, so dass er weiterfuhr und sich zur Polizeiwache begab. Der Bürgermeister von Noisy-le-Grand sagte, der Mann habe sich ins Kommissariat „flüchten müssen“. Didier Cusserne vom Unterstützungskollektiv für die Roma in Noisy-le-Grand sagte, es habe nach dem Unfall „Spannungen“ gegeben. Die Polizei sei gekommen, habe die etwa 150 Lagerbewohner zurückgedrängt und Schlagstöcke und Tränengas hervorgeholt. Er kritisierte, die Polizei habe keine Informationen über den Zustand der Kinder oder den Ort, an dem sie sich befänden, geben wollen. (afp)