Unterm Strich:
Der Soulsänger Charles Bradley ist tot. Er wurde 69 Jahre alt. Erst 2011 hatte er mit seinem späten Debütalbum „No Time For Dreaming“ den internationalen Durchbruch geschafft. Im Herbst 2016 war bei Bradley Magenkrebs diagnostiziert worden. Er überstand die Erkrankung zunächst, doch der Krebs befiel später seine Leber. Anfang September musste er alle geplanten Auftritte absagen, darunter Konzerte in Deutschland. Bradley wurde am 5. November 1948 in Gainesville in Florida geboren und wuchs im New Yorker Stadtteil Brooklyn in ärmlichen Verhältnissen auf. Er arbeitete lange Zeit als Koch und spielte nebenher kleine Konzerte. Als Black Velvet trat er in Brooklyn in einer James-Brown-Tribute-Show in Brooklyn auf, wo er schließlich entdeckt wurde. 2002 veröffentlichte er seine erste Single „Take It as It Comes“. Bradley wurde wegen seiner großen Bühnenpräsenz oft mit James Brown verglichen.
Wechsel an der Spitze des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO): Robin Ticciati (34) ist der Neueste unter den neuen Berliner Chefdirigenten. Nach Vladimir Jurowski, der sein Antrittskonzert vor einer Woche beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin gab, dirigiert der junge Brite am Dienstag sein erstes Konzert als DSO-Chef in der Berliner Philharmonie. Ticciatis Ernennung verspricht neuen Schwung im Berliner Musikleben. Der Nachfahre italienischer Einwanderer hat schon eine beachtliche Karriere hinter sich. 2005 war er mit 22 Jahren der jüngste Dirigent, der je an der Mailänder Scala dirigierte. Neun Jahre später wurde er Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera, ein Posten, den er neben seiner Berliner Position weiter innehaben wird. 2006 folgte eine Einladung zu den Salzburger Festspielen. Den ersten Chefposten übernahm er 2008 beim Scottish Chamber Orchestra. Seine frühesten Musikerfahrungen sammelte Ticciati an Klavier und Violine, später spielte er in nationalen britischen Jugendorchestern die Pauke. Der damalige Dirigent des englischen Jugendorchesters, Simon Rattle, forderte ihn dann eines Tages bei einer Probe auf, selbst den Taktstock in die Hand zu nehmen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen