Das Wetter: Die Spontanwarze (1)
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Maria ward es fad und hungrig zumute. Am Bahnhof war tote Hose, nur Züge verkehrten – in umgekehrter Wagenreihung. Die Vogelfachfrau ging auf die „38 Lenze“ zu, eine übel beleumundete Restauration am Kevelaer Wallfahrtskreuz. Dort wurde freitags im Gastraum Erpelschlat gereicht. Eigentlich zählte Erpelschlat zu Marias Leibgerichten, doch nur wenn er mit festkochenden Kartoffeln und deftig Mayonnaise zubereitet wurde. Hier waren die Erpel vergoren und die Mayonnaise geronnen. Maria schickte ein Stößchengebet zum Himmel, führte eine Handbreit Erpelschlat zum Munde. Da verstummte die Jukebox-Mucke, draußen donnerte es wie aus Kübeln und Katzen. In fiebrige Erregung geriet der Tresen, ein Blusenknopf des Bürgermeisters platzte. Just jetzt war der heilige Geist in Maria eingefahren. Auf ihrer Stupsnase prangte eine eitrige Spontanwarze, so groß wie ein Sportwagen . . .