LeserInnenbriefe
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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Scholz: Europa statt Berlin

betr.: „Und der Sieger heißt – Olaf Scholz“, taz.nord vom 25. 9. 2017

Die Analyse zur Bundestagswahl aus Nord-Sicht kann nicht überzeugen. Denn da die SPD auch in Hamburg ein für ihre Verhältnisse sehr schlechtes Ergebnis erreicht hat, was sicherlich noch mit dem bei vielen Bürgern im Gedächtnis gebliebenen G20-Chaos zu tun hat, dürfte eine Person wie Olaf Scholz kaum gestärkt sein. Zudem erscheint die Politik des rot-grünen Senats nach wie vor wenig ambitioniert, wenn man zum Beispiel an die Verkehrswende, die Digitalisierung oder den Klimaschutz denkt. Deshalb sollte der Erste Bürgermeister lieber seinen Fokus auf Europa als auf Berlin richten und sich mit anderen Kollegen besser vernetzen, da gerade im Rahmen der EU häufig Wettbewerbe und Zusammenkünfte zur Zukunft der Metropolen stattfinden, bei denen man Hamburg leider mit der Lupe suchen muss.

RASMUS PH. HELT, Hamburg

Dumpfes Totschlagargument

betr.: „Was, wenn Autofahrer anhalten und schieben müssten?“, taz.nord vom 20. 9. 2017

Ich nehme Bezug auf die im Eingangssatz formulierte Verknüpfung „und jeden Zentimeter Elbstrandmauer mit in *freundlichen AfD-Farben* gehaltenen Plakaten beklebt“. Dies suggeriert und unterstellt auf subtile Weise eine politische Nähe der Initiative „Elbstrand retten!“ zur AfD. Das ist eine ungeheuerliche und nicht zutreffende Behauptung und ein, wie ich finde, sprachlich mißglückter und peinlicher Diskreditierungsversuch. Das dumpfe Totschlagsargument AfD zu ziehen, und dazu noch im Nachklapp zu einem überwältigenden Ergebnis eines Bürgerentscheids, zeugt nicht von politischem Weitblick und Sachverstand. Gerade die taz sollte hier mehr Fingerspitzengefühl haben. CAROLINE KOUPTSIDIS, Hamburg

Tickets an der Abendkasse

betr.: „Die Macht des Ticket-Schwarzmarkts“, taz.nord vom 20. 9. 2017

Tja, kannste stundenlang drüber diskutieren ... oder schauen, was in der Praxis schon gemacht wurde. Fugazi (frühe Emocore-Band 80er/90er) haben das Problem geschickt umschifft, indem es Tickets nur an der Abendkasse gab. Klar, ist das ärgerlich, wenn man dann nicht reinkommt, aber das finde ich ehrlich gesagt weniger ärgerlich als eine Punkband, die nur noch vor Gutverdienenden spielt, weil sich sonst niemand mehr die Tickets zu den Weiterverkaufspreisen leisten kann. Sowas versaut natürlich Eventim und Co das Geschäft, aber was solls. AARON, taz.de

Doppelt so viele Sozialwohnungen

betr.: „Schlafsack verzweifelt gesucht“, taz.nord vom 22. 9. 2017

Die SPD würde sagen, diese Frau soll arbeiten gehen, dann kann sie eine Wohnung bezahlen und warum hat sie zwei Hunde? Keiner würde doch reichen. Es wird in den nächsten Jahren immer mehr junge Menschen ohne Wohnung geben. Hintergrund ist, dass in Hamburg viele Menschen ihr Leben alleine leben. Die ziehen aus ihrer kleinen nicht mehr aus. Die Stadt müsste gerade für so eine Gruppe wirklich etwas gezielt tun. Insgesamt müsste die Stadt mindestens doppelt so viele Sozialwohnungen bauen wie bisher.ANDREAS_2020, taz.de

Bessere Luft als erster Schritt

betr.: „Keine saubere Sache“, taz.nord vom 22.9.2017

„In Kiel und Norderstedt ist die Lage weiterhin prekär …“ Das glaub ich unbesehen. Da wollte doch noch nienich jemand freiwillig – tot überm Zaun hängen! Bessere Luft wär ja mal ein erster Schritt! Fürwahr. LOWANDORDER, taz.de