LESERINNENBRIEFE
:

Stille Straßen in Berlin

■ betr.: „Das Ende ist nah“, taz vom 18. 10. 12

Stille Straße gibt es an vielen Orten in Berlin. Allenthalben sind die Bezirksämter genötigt zu sparen und tun es dort, wo die geringste Gegenwehr zu erwarten ist oder „keine Pflichtaufgaben“ zu erfüllen sind. Das sind Begegnungsstätten aller Art, Kieztreffs, Bürgerzentren, Freizeitstätten. Da für SeniorInnen in Mitte dieses Problem derzeit mehrfach auf der Tagesordnung steht, hat die Seniorenvertretung weitergedacht und eine Petition an das Abgeordnetenhaus gerichtet:

www.openpetition.de/petition/online/verlaessliche-orte-schaffen-fuer-buergerschaftliches-engagement.

Danach sollen Regierender Bürgermeister und Abgeordnetenhaus dafür sorgen, dass Gebäude im Landesbesitz, die von gemeinnützigen Organisationen für gemeinnützige Zwecke, als Begegnungsstätten, Freizeiteinrichtungen, Familienzentren, Kieztreffs und Ähnliches genutzt werden, diesen Organisationen zu einem symbolischen Preis von 1 Euro verkauft werden können. Damit wäre auch für die Stille Straße und ihren potenziellen Träger ein weiterer Anreiz zum Erhalt dieser Begegnungsstätte geschaffen.

ELKE SCHILLING, Seniorenvertretung Mitte

Lärm ist schädlich

■ betr.: „Flieger können nachts lärmen“, taz vom 2. 10. 12

Da wird den Menschen eindrucksvoll erläutert und erklärt, wie schädlich Lärm – vor allen Dingen in der Nacht – für die Gesundheit ist, und ein Großteil der Berliner Bevölkerung übt sich in Gleichgültigkeit und interessiert sich überhaupt nicht für das Volksbegehren! Es ist doch nicht nur eine Sache der Brandenburger. Dieses Nachtflugverbot geht uns alle an. Ich bin bestürzt über so viel Ignoranz und Arroganz! THOMAS HENSCHKE, Berlin-Reinickendorf

Menschen ändern sich

■ betr.: „Ich war ein Gangster wie aus dem Film“, taz vom 29. 10. 12

Es ist für mich interessant, die Änderung vom Menschen, der ausgegrenzt wurde, hin zu einem Menschen, der sich von der Gesellschaft angenommen fühlt, zu lesen. Ich freue mich für den mir unbekannten Challa, dass er so eine persönliche Entwicklung genommen hat. Für mich ein deutliches Beispiel dafür, was Umwelt (im positiven wie auch im negativen Sinne) anzurichten vermag und auch anrichtet. MENSCHENSKIND, taz.de

Gut und Böse

■ betr.: „Ich war ein Gangster wie aus dem Film“, taz vom 29. 10. 12

In jedem Menschen ist Gut und Böse enthalten. Wenn man als Kind viel negativen Input erlebt, äußert sich das eben in Wut und Gewalt. Dass wäre bei „deutschen“ Kindern nicht anders. Es freut mich zu lesen, dass Du die Kurve gekratzt hast und mit positiver Lebensenergie den jungen Menschen um Dich herum hilfst, eine Alternative zu einem mit Hass und Wut erfüllten Leben zu finden. Ich wünsche Dir alles Gute dabei, viel Kraft und Durchhaltevermögen. HENNING, taz.de

Bebauen? Gerne

■ betr.: „Senat rechnet sich das Feld schön“, taz vom 27. 10. 12

Gerne kann gebaut werden. Die Auflagen: 30 Prozent der Wohnfläche wird an Hartz-IV-Bezieher vermietet. Weitere 30 Prozent werden unterhalb des Mietspiegels als einfache oder mittlere Lagen vermietet. Dies wird vertraglich garantiert. Vertragsstrafe: das Doppelte der zu hoch berechneten Miete. Die restlichen 40 Prozent können frei vermietet oder verkauft werden. RICO, taz.de

Weite auf Dauer öde

■ betr.: „Senat rechnet sich das Feld schön“, taz vom 27. 10. 12

Es bleiben auch nach Senatsplänen 250 Hektar Parklandschaft übrig. Die Logik von 100 Prozent Tempelhofer Feld ist mehr als verquer. Und neue Wohnungen brauchen wir nicht? Die gleichen Leute – und auch die taz – sagen sonst beständig das Gegenteil. Statt ständig gegen alles und das sofort zu sein, sollte man sich lieber für bezahlbaren Wohnraum, genossenschaftliche Lösungen und Ähnliches engagieren. Und für eine Parklandschaft, in der sich nicht nur sportliche, überwiegend deutsche Männer wohl fühlen, sondern wo für alle Bevölkerungsgruppen passende Angebote zu finden sind. Zu Fuß ist die Weite auf Dauer ziemlich öde. PARKFAN, taz.de

Perverse Ansätze

■ betr.: „Senat rechnet sich das Feld schön“, taz vom 27. 10. 12

Schön pervers sind diese Ansätze, bei denen alles in Geld umgerechnet wird, und was finanziell nicht attraktiv ist, ist zum Scheitern verurteilt.

HOLZKLOTZ, taz.de