Was alles nicht fehlt
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Ein Haudrauf in Las Vegas: Profiboxer Gennadi Golowkin bleibt nach einem spektakulären Kampf gegen Saul Alvarez Weltmeister der Verbände WBC, WBA und IBF. Das Duell im Mittelgewicht endete am Samstagabend vor 22.360 Zuschauern in der Wüstenstadt mit einem Unentschieden. Damit behält der Titelträger aus Kasachstan seine WM-Gürtel; der WBO-Titel im Halbmittelgewicht des Mexikaners Alvarez hatte nicht zur Disposition gestanden. Für Golowkin, der einst beim Hamburger Universum-Boxstall unter Vertrag stand, war es der erste Kampf ohne Sieg. Für den in Los Angeles lebenden 35-Jährigen stehen 37 Siege zu Buche. In dem packenden Duell lieferten sich die Rivalen einen harten Schlagabtausch. Golowkin setzte den Herausforderer unter Druck, Alvarez konterte erfolgreich. Ein Punktrichter sah Alvarez vorn (118:110), einer stimmte für Golowkin (115:113), einer wollte sich für keinen der beiden entscheiden (114:114).

Ein Vorschlag vom Exhaudrauf: Der ehemalige Boxweltmeister Henry Maske regt einen Runden Tisch zum Boxen an. Der Grund: Er beklagt fehlende Strukturen und mangelnden Leistungsgedanken im deutschen Faustkampf. „Die Reste der DDR sind aufgebraucht, was Strukturen, Leistungsgedanken und Trainer betrifft“, sagte Maske in einem Interview. Als Beispiel nannte er Marco Huck. Dem Cruisergewichtler, der gegen den ukrainischen Weltmeister Oleksandr Usyk sang- und klanglos verloren hatte, fehle es „an Grund­lagen, Kontinuität und bestimmt auch am richtigen Trainer“.

Angela Merkel als Fußballkritikerin: Die Bundeskanzlerin sorgt sich angesichts der Diskussionen um Kommerz, Transferwahn und Überbelastung um die Zukunft des Fußballs. „Ich sehe eine Tendenz, bei der man aufpassen muss, dass man den Fußball und die Fußballer nicht überstrapaziert“, sagte Merkel in einem BamS-Interview.