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KUNST

KunstKito Nedoschaut sich in Berlins Galerien um

Über die ganze Begeisterung um den komplett ausgedachten Till-Eulenspiegel-Pressetext des Suhrkamp-Dichters Rafael Horzon, die vor ein paar Tagen durch das Netz brandete, hätte man beinahe übersehen können, worum es da eigentlich ging: nämlich um den neuen Projektraum Grzegorzki Shows,betrieben vom Berliner Künstler Gregor Hildebrandt, dessen Eröffnungsausstellung einem Künstler mit dem Namen Robert Schmitt gewidmet ist. Vielleicht ist es ja lediglich ein verrückter Zufall, aber ein wenig stutzig macht die ganze Sache schon, wenn man weiß, dass Hildebrandt die Magnetbänder, welche meist die Grundlage seiner Objekte und Installationen bilden, lange Zeit mit Songs der britischen Gruftrocker von The Cure bespielen ließ. Ist Schmitt, der tonnenweise alte Zeitungen und Magazine in eine ehemalige Pförtnerloge im Wedding wuchtete, am Ende vom Kaliber der geheimnisumwölkten Kollegen Vern Blosum, John Dogg oder Nat Tate? Nein, Schmitt, so wird mir von verschiedener Seite versichert, den gibt es wirklich (bis 3. 12., Mi.–Fr. 14–18 Uhr, Prinzenallee 78–79).

Eine neue Adresse hat ab sofort die Galerie Kraupa-Tuskany Zeidler (KTZ), die bislang im ehemaligen Pressehaus am Alexanderplatz operierte und nun in die direkte Nachbarschaft der Galerie Barbara Weiss nach Kreuzberg gezogen ist. Die Eröffnung der neuen Räume wird mit einer einstündigen Video-Zeichentrick-Animation und neun Zeichnungen der jungen ­amerikanischen Künstler*in Andrea Crespo gefeiert (Eröffnung: 15. 9., 18–21 Uhr, Kohlfurter Str. 41/43). Ebenfalls am neuen Ort: die von Sabine Schmidt betriebene PSM Galerie, welche von der Köpenicker Straße ans Schöneberger Ufer gezogen ist. Es gibt Kunst von der großartigen Nadira Husain zu sehen (bis 21. 10., Di.–Sa. 12–18 Uhr, Schöneberger Ufer 61).

Einen Hauch von Südkalifornien bringt die junge Galerie Friedmann Fitzpatrick aus Los Angeles in die Räume von MD72/Galerie Neu. Unter dem Titel „Four Rooms“ werden Werke von Mathis Altmann,Jill Mulleady,Lucie Stahl und Hannah Weinberger präsentiert (bis 28. 10., Do.–Sa. 11–18 Uhr, Mehringdamm 72). Das passt auch gut zu den Bemühungen des Konzeptkunst-begeisterten Sammlerpaares Barbara und Axel Haubrok, die regelmäßig die kalifornische Metropole besuchen und in ihrem Lichtenberger Ausstellungsort Fahrbereitschaft eine Gruppenausstellung mit Kunst aus L. A. zeigen, in deren Zentrum die Konzeptkünstler Stephen Prina und Christopher Williams stehen (bis 2.12., Anm.: besuch@haubrok.org; während der Art Week geöffnet: 15. 9. 19–21 Uhr, 16. + 17. 9. 12–18 Uhr, Herzbergstraße 40-43).

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