Feuerberg zu groß

PUA Feuerbergstraße untersucht geringe Auslastung. Heimleiter suchte nach weiteren „Aufnahmequellen“

Das Geschlossene Heim in der Feuerbergstraße wurde im Frühjahr 2004 von zwölf auf 18 Plätze ausgebaut, obwohl es im Durchschnitt nur mit sieben Jugendlichen belegt ist. Diesen Schritt verteidigte Behördenreferent Dirk Bange in der gestrigen Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA). Dies sei im November 2003 entschieden worden, als das Heim kurzzeitig elf Insassen hatte. „Es schien uns so“, sagte Bange, „dass wir mit zwölf Plätzen nicht auskommen.“

Die GAL-Abgeordnete Christiane Blömeke konfrontierte Bange mit einer Protokollnotiz des Heims. Danach hieß es im April 2004, als nur fünf Jugendliche im Heim waren, „momentan“ stünden keine weiteren Aufnahmen durch das Familieninterventionsteam an. Und weiter: „Herr Weyland überprüft deshalb noch weitere Aufnahmequellen.“ Bange gab an, diese Notiz nicht zu kennen und bestritt, dass das Heim „in willkürlicher Form“ gefüllt worden sei. Ebenso unbekannt sei ihm eine Mail des Landesbetriebs Erziehung und Berufsbildung an die Behörde, in der es hieß, ihm als Träger würden „Fälle in die Einrichtung gedrückt“, die dort „nicht hingehören“. Allerdings räumte Bange ein, dass es Übergriffe auf Mitarbeiter gab.

Er selbst hatte im März 2004 geschrieben, es komme zu einem „Machtkampf“ im Heim, die Jugendlichen drohten, „die Mitarbeiter wegen Körperverletzung anzuzeigen und die Einrichtung zu übernehmen“. Dieser Fall sei vom Dezernat Interne Ermittlungen untersucht worden. Dieses habe festgestellt, an den Anschuldigungen der Jugendlichen sei „nichts dran gewesen“.

Bange gab indes zu, dass es eine hohe Personalfluktuation gab und es in Hamburg schwierig gewesen sei, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Kaija Kutter