LeserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Keine Zerstörer

betr.: „Frieden im Norden“, taz.nord vom 2. 9. 17

Eine kleine Anmerkung bzw. Richtigstellung zum Artikel über den ehemaligen Marinestützpunkt Olpenitz: Dort waren keine Fregatten stationiert, schon allein wegen der Größe und des Tiefgangs hätten diese gar nicht auf der Schlei fahren können. Zu meiner Marinezeit 1978–79 gab es in Olpenitz zwei Schnellbootgeschwader, ein Minensuch- und -räumgeschwader, drei Tender und ein Werkstattschiff. EMIL SCHADE, Bremen

Sprücheklopfer/innen vom Dienst

betr.: „Ich bin nicht Christian Lindner“, taz.nord vom 4. 9. 17

Die FDP hat in den vier Jahren außerparlamentarischer Opposition seit 2013 bewiesen, dass sie im „parteipolitischen Klüngel“ weder vermisst noch gebraucht wird. Die FDPler/innen sind die „Sprücheklopfer/innen vom Dienst“ seit Guido Westerwelle, die absolut nichts dazugelernt und begriffen haben! Warum sollte man sie aus dem „politischen Nirwana“ unnötig zurückholen? Wer sollte davon profitieren? Die FDP schafft nur neue Probleme, ohne die alten zu lösen. Die „Umsatzsteuer-Vergünstigung der Hotellerie“ der rot-gelben Bundesregierung vor mehr als vier Jahren ist uns allen noch gut in Erinnerung – oder?

KLAUS JÜRGEN LEWIN, Bremen

Blockiert die EU bewusst?

betr.: „Dreckige Decks“, taz.nord vom 6. 9. 17

Die „Aida Prima“ verfügt über eine Abgasreinigungsanlage auf dem neuestem technischen Stand im Wert von rund zehn Millionen Euro. Allein, es fehlt die Zertifizierung durch die EU-Behörden. Das Schiff wurde in Japan gefertigt, ohne das europäische Zertifikat darf die Anlage auf Nord- und Ostsee nicht betrieben werden. Es ergibt sich der Verdacht, dass die EU-Verwaltung hier bewusst blockiert, möglicherweise auf Druck der Handelsschifffahrtslobby. Zwar stellt die Kreuzschifffahrt nur 1,5 Prozent des weltweiten Seeverkehrs, aufgrund der hohen Rendite ergeben sich hier allerdings auch die Freiräume für Innovationen im Bereich des Umweltschutzes. Technische Verbesserungen – wie effektive Abgasfilter – schlagen dann auch auf die Handelsschifffahrt durch, spätestens durch die Verschärfung internationaler Abkommen zur See- und Luftreinhaltung, an denen die Kreuzfahrtunternehmen im Interesse ihrer Passagiere aktiv beteiligt sind. CURSED WITH A BRAIN, taz.de

Wird Antisemitismus genannt

betr.: „Kulturelle Allesfresser“, taz.nord vom 4. 9. 17

Die Finanzelite ist also eine in sich geschlossene Gruppe, die international agiert und nationalen Traditionen nicht verbunden ist. Die nicht mehr unterscheidbar ist von den nationalen Kultureliten und alles zu Geld machen will. Außerdem haben sich die Sozialisten und Sozialdemokraten mit ihnen verbündet. So was wird auch Antisemitismus genannt, zu Recht.

LESMANKOV, taz.de

Wahnvorstellung oder Lobbyarbeit

betr.: „Kulturelle Allesfresser“, taz.nord vom 4. 9. 17

@LesMankov: Hilfe! Antisemitismus ist, wenn dem Kapitalismus unterstellt wird, „jüdisch“ zu sein, wenn Kapitalismus und „Bolschewismus“ gleichermaßen als Teil einer „jüdischen Weltverschwörung“ gesehen werden. Aber jede Kapitalismuskritik deswegen sofort als „strukturellen Antisemitismus“ zu bezeichnen, ist Wahnvorstellung oder Lobbyarbeit. Dass die Schröder-SPD und „New Labour“ sich von linken Positionen verabschiedet hatten und zu Erfüllungsgehilfen des Neoliberalismus wurden, ist ja nun wirklich weder unzutreffend noch von Antisemiten instrumentalisierbar. JENS ROLF, taz.de