LESERINNENBRIEFE
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die tageszeitung | Rudi-Dutschke-Str. 23 | 10969 Berlin | briefe@taz.de | www.taz.de/zeitungDie Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.

Fleißig Flugmeilen sammeln

betr.: „Weniger Fluggäste? Und wenn schon!“, taz vom 1. 9. 17

Schöner Artikel von Claudius Prößer! Bei der reichlich diskutierten Problemlage zu CO2-Emissionen, all dem Lärm, der absolut unangemessenen Subventionierung etc. wundern mich die Wachstumsprognosen im Luftverkehr schon länger. Also eigentlich wundert und ärgert mich (auch) in diesem Zusammenhang die scheinbar hemmungslose Inanspruchnahme von Flugreisen in diesen Größenordnungen durch uns Konsumenten. Passt ja, dass die Grünen dazu nichts Substanzielles zu sagen haben. Wo doch ausgerechnet deren Wahlklientel fleißig Flugmeilen sammelt. Danke, TOBIAS MAI, Berlin

Alle wollen Flugverkehr verteuern

betr.: „Weniger Fluggäste? Und wenn schon!“, taz vom 1. 9. 17

Die meisten Parteien möchten den Flugverkehr deutlich verteuern, was die Menge der Flugbewegungen begrenzt. In ihren Wahlprogrammen bekräftigen CDU und SPD das Emissionsziel für 2020, das bedeutet eine Reduktion um 17 Prozent in 3 Jahren. Union, FDP, SPD und Grüne möchten Flugreisen über den Emissionshandel verteuern. Grüne und Linke möchten die Mehrwertsteuer auf Flugreisen und eine Kerosinsteuer. FDP, SPD und Linke verstecken sich allerdings hinter einer europaweiten Preiserhöhung. Eine Koalitionsvereinbarung, in der die Grünen unter anderem höhere Flug- und Dieselpreise durchsetzen dürfen, die FDP mit einem Teil des Geldes den Solidaritätszuschlag abschafft und die Union den Rest an die Rentner und ihre Beitragszahler verteilt, wäre gut möglich. „Berlin braucht Tegel“ dann nur als Stadtteil. JOACHIM FALKENHAGEN, Berlin

Für den Weiterbetrieb

betr.: „BER: Plan für den Ausbau“, taz vom 29. 8. 17

Nun hat die Geschäftsführung der Flughafengesellschaft die Katze aus dem Sack gelassen! Bis 2035 plant sie, die Kapazität auf 58 Millionen steigern zu wollen. Dies ist ja sehr schön, aber es bedeutet gleichzeitig, dass Berlin noch über Jahre parallel beide Flughäfen betreiben muss! Denn nur gemeinsam – mit BER und TXL – wird es gelingen, die benötigten Kapazitäten für ein prosperierendes Berlin zu bewältigen! Damit ist klar, dass die Bevölkerung Berlins am 24. September für einen Weiterbetrieb von TXL stimmen wird, ja muss! JULIA CLARISSA BONNETTI, Bern

Zugeben, sich geirrt zu haben

betr.: „BER: Plan für den Ausbau“, taz vom 29. 8. 17

Der derzeitige Flughafen-Chef Berlins, Engelbert Lütke Daldrup, rechnet damit, dass der BER bei Eröffnung eine Kapazität für 22 Millionen Passagiere hat. An den alten Flughäfen Tegel und Schönefeld sind aber bereits im Jahr 2016 knapp 33 Millionen Fluggäste abgefertigt worden! Der ehemalige Flughafenchef Karsten Mühlenfeld hat noch im Januar diesen Jahres mitgeteilt, dass er im Jahr 2018 für Berlin bereits 36 Millionen Fluggäste erwartet. Diese Zahlen belegen eindeutig, dass Berlin, wenn irgendwann in weiter Zukunft der BER tatsächlich eröffnet werden sollte, weiterhin parallel den TXL zwingend notwendig benötigt! Warum behauptet der Berliner Senat laufend das Gegenteil? Diejenigen sind klug, die auch zugeben, sich mal geirrt zu haben. Aber diese Weisheit kann man beim derzeitigen Berliner Senat wohl nicht erwarten. MEHMÛD ÖCALAN, Berlin-Wedding

Tegel offen halten

betr.: „Weniger Fluggäste? Und wenn schon!“, taz vom 1. 9. 17

Es vergeht kein Tag, dass man sich nicht über das jahrelange Missmanagement auf der Schönefelder Baustelle sowie über die Unfähigkeit und das Versagen der Politik ärgert. Wenn man das kleine 1 x 1 beherrscht, weiß man, dass zur Eröffnung des BER, wann auch immer das sein mag, die Kapazitäten nicht reichen werden. Ergo: Es gibt nur die Möglichkeit, TXL weiter offen zu halten. Ansonsten wäre Berlin verraten und (sprichwörtlich) verkauft. ANDREA KLEINE-VOERMANN, Berlin-Hermsdorf

Mal was mit der Hand machen

betr.: „Happy Birthday, Ai Weiwei“, taz vom 28. 8. 17

Es berührt schon peinlich, wie Herr Weiwei gefeiert wird. Stolzierend durch Prenzelberg, ein gemütlicher Bär. Dass seine, mit Verlaub „populistischen“, Installationen nur im Rahmen des elitären, ausschließlich kapitalistischen Kunstbetriebes funktionieren, bleibt verborgen. Alles Gute und auch mal was mit der Hand machen wünscht BERND MEYSE, Oldenburg