Flensburg macht die Liga wieder spannend

MännerhandBALL Die SG Flensburg-Handewitt bügelt ihren Lapsus in Hannover mit einem Sieg über Meister Rhein-Neckar-Löwen wieder aus – und verhilft damit dem Rivalen Kiel zur Tabellenführung

Jubelnd tanzten die Handballer der SG Flensburg-Handewitt nach dem Spiel auf dem Spielfeld in der heimischen Flens-Arena. Drei Tage nach der überraschenden 29:32-Pleite bei der TSV Hannover-Burgdorf zeigten die Norddeutschen die erhoffte Reaktion und gewannen ihr Heimspiel gegen den favorisierten Meister Rhein-Neckar Löwen am Sonntagnachmittag deutlich mit 27:22. Für die Mannheimer war es nach zuletzt vier Siegen in Serie die erste Niederlage an der Flensburger Förde.

„Wir haben zu viele Chancen ausgelassen“, monierte Löwen-Spielmacher Andy Schmid im TV-Sender Sky. „Unsere Abwehr war überragend“, sagte dagegen der Flensburger Rasmus Lauge, der zudem die erstklassige Leistung von SG-Keeper Mattias Andersson lobte.

Für den einzigen Wermutstropfen bei den Flensburgern sorgte die schwere Fußverletzung, die sich der Schwede Jim Gottfridsson schon in der Anfangsphase der Partie zugezogen hatte.

Nutznießer THW

Profiteur des Flensburger Sieges war der Handball-Rekordmeister THW Kiel, der durch die Niederlage der Mannheimer mit dem zweiten Sieg im zweiten Bundesliga-Spiel die Tabellenführung übernehmen konnte. Nach großem Kampf setzten sich die „Zebras“ am Sonntag vor 10.285 Zuschauern in der Sparkassen-Arena mit 34:32 schließlich gegen den SC Magdeburg durch. Bester Werfer der Kieler war Niclas Ekberg mit acht Toren. Für die Gäste, die nach 21 ungeschlagenen Liga­spielen in Serie wieder eine Niederlage kassierten, erzielte Robert Weber zehn Treffer.

Immer wieder fanden die Magdeburger Lücken in der Kieler Abwehr, die THW-Trainer Alfred Gislason in einer Auszeit wutschnaubend als katas­trophal bezeichnete. Fünf Minuten nach der Pause lag der SCM beim 24:18 bereits mit sechs Treffern vorne.

Der Rekordmeister behielt jedoch seine Nerven im Griff. Gestützt auf die gute Leistung von Torhüter Andreas Wolff, der schon früh für Niklas Landin in der Partie gekommen war, startete der THW zur Aufholjagd. Linksaußen Rune Dahmke sorgte mit dem 33:30 (58.) für klare Verhältnisse und den 25. Kieler Heimsieg im 27. Duell mit dem SC Magdeburg.

Die TSV Hannover-Burgdorf schlug nach dem Coup über Flensburg-Handewitt nun auch die HSG Wetzlar mit 30:27 und ist dadurch jetzt Tabellenzweiter. (dpa)