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NS-Verbrechen
: Prozess gegen SS-Sanitäter vor dem Aus

SCHWERIN | Das Strafverfahren gegen einen ehemaligen SS-Sanitäter vor dem Landgericht Neubrandenburg steht unmittelbar vor dem Aus. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft Schwerin am Donnerstag mitteilte, beantragte sie die Einstellung des Verfahrens. Der 96 Jahre alte Angeklagte sei wegen einer Demenzerkrankung verhandlungsunfähig. Das hätten die psychiatrischen Gutachten vom März und die hierzu auf Antrag von Staatsanwaltschaft und Nebenklägern vom Gericht eingeholten ergänzenden Stellungnahmen der Sachverständigen vom Juli ergeben. Der Angeklagte Hubert Z. soll im Sommer 1944 mehrere Wochen als SS-Sanitäter im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gearbeitet haben.

Ihm wird zur Last gelegt, durch seine Tätigkeit dazu beigetragen zu haben, dass die SS-Leute im Konzentrationslager handlungsfähig waren und die Massenvernichtung von Deportierten ausführen konnten. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hatte im Februar 2015 Anklage erhoben wegen Beihilfe zum Mord in 3.681 Fällen. (epd)

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