LeserInnenbriefe
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Ein aufrechter Ignorant

betr.: „Die Geister, die er rief“, taz vom 14. 8. 17

Ex-Klu-Klux-Klan Chef David Duke nach der Trump-Wahl: „We did it!“ Trump Anfang 2017 über den Klan in der CNN-Talkshow „State of the Union“: „Sie wollen, dass ich eine Gruppe verurteile, von der ich nichts weiß.“ Als Prophet hat sich Martin Luther King in einer seiner Reden erwiesen: „Nothing in all the world is more dangerous than sincere ignorance and conscientious stupidity.“ („Nichts auf dieser Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und pflichtbewusste Dummheit“.)

GERD JÜTTNER, Leinfelden-Echterdingen

„1933 in Farbe“

betr.: „Mut zur Gewalt dank Donald Trump“, taz vom 14. 8. 17

Das war mal wieder eine taz-Titelseite, die es auf den Punkt gebracht hat! Der Bildtext und die Anspielung auf „1933 in Farbe“ hätte man/frau kaum besser beschreiben können. Ein hanseatisches Lob dafür. Als ehemaliges Mitglied im Redaktionsteam einer Fachzeitschrift für Führungskräfte des Finanz- und Rechnungswesen stand ich auch oftmals vor dem Problem, komplexe Probleme aus dem Handels-, Steuer-, Arbeits- und Sozialrecht kurz und knackig für unsere BerufskollegInnen aufzubereiten und auf den Punkt zu bringen. Nach Berlin ein herzliches „Weiter so!“ KLAUS JÜRGEN LEWIN, Bremen

Der Ruf des schwarzen Schnäuzers

betr.: „Die Geister, die er rief“, taz vom 14. 8. 17

Dass der Ruf eines einzelnen Strohkopfes zündet, hat seinen Grund verhängnisvollerweise darin, dass viele diesen Ruf in sich spüren und nur einen Mund brauchen, der ihn herausschreit. Der Ruf des schwarzen Schnäuzers stößt in unseren Breitengraden immer noch auf hörbares und nicht hörbares Echo. Hunderte Brandanschläge auf Flüchtlingsheime, die wir alle erstaunlich still hinnehmen. Tausende Flüchtlinge, die auch in diesem Jahr wieder im Mittelmeer ertrunken sind, ohne dass es auch nur eine erste Meldung wert wäre. Steigende Gewaltbereitschaft gegen Schwule trotz rechtlich erstrittener Möglichkeit zur Eheschließung … Der größte Trugschluss nach der Geschichte der Aufklärung ist es, zu meinen, dass Vernunft unser Handeln bestimmt. HILDEGARD MEIER, Köln

Politik ist kein Fußballspiel

betr.: „Elke Twesten und die Moral“, taz vom 12./13. 8. 17

Das Mandat, das Frau Twesten vom Wähler bekommen hat, ist das einer Abgeordneten der Grünen, gerade weil sie über die Landesliste ins Parlament gekommen ist. Wenn sie mit ihrer Partei nicht mehr kann, muss sie austreten; ein Mandat für den „Vereinswechsel“ – und der Vergleich mit dem Fußball ist in Wirklichkeit zynisch – gibt es nicht. Wer das nicht versteht, hat von Demokratie nichts verstanden.

WOLFGANG GEIGER, Frankfurt

Thank you, Ms Paulina!

betr.: „Zurück in Trump-Land“, taz vom 12./13. 8. 17

Danke, dass Ihr Paulina Unfrieds interessantem Einblick so viel Platz eingeräumt habt! Gerade in der taz, in der viele Artikel von dem bestimmten Wissen über die Rollenverteilung zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch, Kapitalistisch und Gemeinwohl orientiert geprägt sind, tun solche nachdenklich selbstkritischen Zeilen gut. Jawohl! Ich beneide Paulina um die genutzte Gelegenheit, sich so lange dort einzugliedern, dass man überhaupt in der Lage ist, die „Gegenseite“ weitgehend stehen lassen zu können, weil parallel Freundschaften gewachsen sind, die stark genug sind, diese Fliehkräfte auszuhalten. Ich freue mich auf den nächsten Bericht aus „ihrem Dorf“ und wünsche ihr viel Erfolg bei den Abiturprüfungen, die zuvor noch anstehen!

THOMAS KLEIN, Aachen

Ob-la-di und Ob-la-da …

betr.: „Die Beatles sind los“, taz vom 11. 8. 17

Angeregt von Jens Müllers euphorischem Schwärmen über „Sgt. Pepper“ habe ich mir das Album mal wieder angehört. Und meine Erinnerung hat mich leider nicht getrogen: Das Album besteht aus gefälligen kleinen Liedchen, zu denen damals auch meine Mutter mitsummen konnte. Die wirklich aufregende Musik wurde von anderen gemacht: Jefferson Airplane, Procol Harum, Move, Jimi Hendrix Experience, Doors Young Rascals und, ja, auch von den Stones! „Sgt. Pepper“ war der Auftakt zu Grausamkeiten wie „Ob-La-Di, Ob-La-Da“, „Hello Goodbye“, „Let It Be“ … Und, lieber Jens Müller, lass uns über „Pet Sounds“ lieber schweigen. Trotzdem ein Lob an dich: Dein Artikel hat mich wenigstens abgelenkt von all dem gefährlichen Unsinn, der zurzeit in der Welt passiert. FRANK STENNER, Cuxhaven

Ungeborenes töten, so normal …

betr.: „Schuld und Sühne“, taz vom 11. 8. 17

Dieser Artikel macht unendlich wütend. Von einem Mann geschrieben. Einseitig und seelenlos. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Männer Junge oder Mädchen zeugen können. Hier wird in meinen Augen die Frau benutzt und nimmt gesundheitlichen Schaden in Kauf. China hat keine Mädchen, Armenien tötet sie. Ich bin fassungslos, wie ein Jüngling schreibt und es als völlig normal darstellt, Ungeborenes zu töten. Ein bisschen mehr Differenziertheit wünsche ich mir sehr. INGRID PÜTZ, Baunatal