„Klasse Ergebnis“

Partylaune mit Perspektive: Linkspartei. PDS feiert ihr Wahlergebnis in der Fabrik

Das Ziel lautete immer, in Hamburg die Fünfprozenthürde zu nehmen, die Hoffnung lag bei einem Ergebnis von acht Prozent. Im Laufe des Abends pendelt sich die Linkspartei.PDS bei rund sechs Prozent aller Stimmen in Hamburg ein. Christiane Schneider, Platz 4 auf der Landesliste, ist hoch zufrieden mit diesem Resultat. Nicht nur, weil sie es für eine gute Ausgangslage für die nächsten Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft hält, sondern auch, weil sie einen deutlichen Wechsel innerhalb der Wählerschaft beobachtet, die ihr Kreuz links von der SPD gemacht habe.

Ihre Zufriedenheit leitet Schneider aus der ersten Hochrechnung ab, die das Ergebnis der Hamburger Linkspartei in den einzelnen Hamburger Bezirken zeigt. In Mitte war auch die PDS früher vergleichsweise stark: Dort liegt die Linkspartei bei 7,8 Prozent. Aber auch in Wandsbek hat die Partei 6,2 Prozent eingefahren, in Bergedorf und Harburg sogar rund 6,5 Prozent der Stimmen. „Das sind ausgezeichnete Ergebnisse“, sagt Schneider. Sie sieht durch das Votum der Wähler bestätigt, dass der Zusammenschluss von PDS und WASG richtig war. „Ein Ergebnis um die sechs Prozent wäre ohne das Linksbündnis nicht möglich gewesen.“

Während die Stimmung von einer Hochrechnung zur nächsten steigt, werden die Erwartungen in einem Punkt allerdings immer mehr nach unten korrigiert: dass der Hamburger Spitzenkandidat Norman Paech in den Bundestag einziehen wird, ist mehr als ungewiss. Eine geringe Chance darauf gibt es schon bei einem Hamburger Ergebnis von 4,8 Prozent, sicher ist ein Mandat aber erst ab acht Prozent. Bei dieser Bundestagswahl wird ein solches Ergebnis in der Hansestadt wohl nicht erreicht. Nichtsdestotrotz wird Paech, als er am späteren Abend aus dem Rathaus in die Fabrik kommt, mit großem Jubel begrüßt. Sein Kommentar zum Ergebnis: „Wenn wir sogar einen Abgeordneten stellen könnten, wäre das ein Sahnehäubchen auf dem Kuchen, aber begnügen wir uns erst mal mit dem Kuchen, und der ist wirklich gut.“ Elke Spanner