Zügel für den Flughafen

FLUGLÄRM Beauftragte: Pünktlichkeitsoffensive gescheitert

Wegen der anhaltend hohen Zahl von verspäteten Flügen zwischen 23 und 24 Uhr will die Fluglärmbeauftragte Gu­drun Pieroh-Joußen über verschärfte Regeln für die Airlines diskutieren. „Die Pünktlichkeitsoffensive vom April vergangenen Jahres war kein Erfolg und die erhöhten Gebühren für Starts und Landungen am späten Abend haben noch keine steuernde Wirkung entfaltet“, sagte Pieroh-Joußen am Freitag. Allein im Juli seien 183 Verspätungen festgestellt worden. Das sei sonst die Zahl für ein ganzes Quartal.

„Um die Bevölkerung besser vor dem späten Lärm zu schützen, soll die allgemeine Verspätungslage bei der Entscheidung über Ausnahmeanträge jetzt noch mehr berücksichtigt werden“, kündigte Pieroh-Joußen an. Maßgeblich bleibe aber die Abwägung im konkreten Einzelfall. Am Flughafen gilt von 6 bis 23 Uhr regulärer Flugbetrieb. Bis 24 Uhr dürfen nur noch Flüge starten und landen, die aus nicht vermeidbaren Gründen verspätet sind, nach 24 Uhr sind die Regelungen nochmals strenger.

Im ersten Halbjahr 2017 gab es 379 verspätete Starts und Landungen, gegenüber 349 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. „Die Verspätungen sind mehr geworden, nicht weniger, wie wir erhofft hatten“, sagte Pieroh-Joußen. Zwar seien die Verspätungen in der Regel plausibel erklärbar, wenn sie sich bei einzelnen Airlines häuften, lege das jedoch die Vermutung nahe, dass der Flugplan zu eng getaktet sei und deshalb nicht eingehalten werde. Ein Grund für die Verspätungen im Flugplan ist neben dem wachsenden Flugverkehr auch die Zunahme extremer Wetterlagen. (dpa)