Freie Fahrradfahrt in alle Richtungen

GEGENVERKEHR Radfahrer dürfen in Zukunft erheblich mehr Einbahnstraßen in Gegenrichtung befahren

Erklärtes Ziel ist es, den Radverkehr in Hamburg attraktiver zu machen

Hamburgs Autofahrer müssen in Zukunft zunehmend mit zweirädrigem Gegenverkehr rechnen. Wie die Polizei in Abstimmung mit der Verkehrsbehörde verkündet hat, werden die Bezirksämter in den kommenden Tagen in 195 Einbahnstraßen Schilder aufstellen, die es Radfahrern erlauben, dort in beiden Richtungen zu fahren. Damit zieht die Stadt eine Konsequenz aus den positiven Erfahrungen mit der Öffnung von bislang 75 Einbahnstraßen für den Rad-Gegenverkehr. Diese hatte noch der schwarz-grüne Senat veranlasst.

Freigegeben werden jetzt Straßen im gesamten Stadtgebiet, besonders viele sind es in den Stadtteilen Rotherbaum, Bahrenfeld, Blankenese und Mundsburg. Es handelt sich ausnahmslos um Tempo-30-Zonen, die breit genug sind, dass Autos und Räder problemlos aneinander vorbeikommen. Man habe insbesondere Einbahnstraßen vor Schulen, Kindertagesstätten und Freizeiteinrichtungen auf ihre Eignung für eine Öffnung geprüft, erklärte die Polizei.

Erklärtes Ziel der Maßnahme ist es, den Radverkehr in Hamburg attraktiver zu machen, indem den Radlern unnötige Umwege erspart werden. „Wir begrüßen die Maßnahme“, teilte denn auch Dirk Lau mit, stellvertretender Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).

Restlos zufrieden ist der Radlerverein, der die Einbahnstraßenfreigabe maßgeblich mit initiiert hat, allerdings nicht: Geht es nach dem ADFC, sollten fast alle der knapp 800 Hamburger Einbahnstraßen geöffnet werden. Es gebe dafür, so Lau, „keine rechtliche Einschränkung“. MAC

ADFC-Liste der freigegebenen Einbahnstraßen: bitly.com/TIrdou