Polizei ermittelt wegen Terrorverdachts

Finnland Ein 18-jähriger Messerstecher tötet zwei Frauen in Turku. Acht Personen werden verletzt

TURKU/MOSKAU dpa/afp | Nach der Messerattacke in der finnischen Stadt Turku prüfen die Ermittler, ob der Tatverdächtige in Verbindung zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) stand. Der 18 Jahre alte Marokkaner wurde am Freitag von der Polizei angeschossen und liegt im Krankenhaus.

Bei dem Angriff wurden zwei Frauen erstochen und acht weitere Menschen verletzt. Die Polizei geht von einem terroristischen Hintergrund aus – und glaubt, dass der Attentäter gezielt Frauen attackieren wollte. Sie ermittelt wegen zweifachen Mordes und achtfachen Mordversuchs mit „terroristischem Vorsatz“.

Die Polizei nahm vier weitere Marokkaner fest, die „eine Verbindung“ zu dem 18-Jährigen hätten und nach Polizeiangaben kooperierten. Gegen einen fünften Verdächtigen wurde ein internationaler Haftbefehl ausgestellt. Unklar ist, ob der 18 Jahre alte Verdächtige Komplizen oder gar ein weit verzweigtes Terrornetzwerk hinter sich hatte. An diesem Montag ist ein Haftprüfungstermin geplant.

Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Marokkaner um einen Asylbewerber. Der Verdächtige, der zunächst die Aussage verweigerte, war 2016 nach Finnland gekommen. Einen Medienbericht, dass sein Asylgesuch abgelehnt worden sei, bestätigten die Behörden nicht.

Ein Messerangriff hat am Wochenende auch in Russland für Terrorangst gesorgt. Ein Angreifer stach am Samstagmittag im Zentrum der sibirischen Stadt Surgut wahllos auf Passanten ein und verletzte sieben Menschen, zwei davon schwer. Der Mann wurde von der Polizei erschossen.

Unklar war zunächst, ob der Angriff einen terroristischen Hintergrund hatte, auch wenn der IS die Attacke für sich reklamierte. Die Behörden eröffneten ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes.