Norden mit schlechten Noten

Studie Schleswig-Holstein rangiert beim Bildungs-monitor auf Rang 13 von den 16 Bundesländern

Schleswig-Holsteins Bildungswesen schneidet laut einer Studie im bundesweiten Vergleich nicht gut ab. Der jüngste Bildungsmonitor des unternehmernahen Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sieht vor allem beim Ganztagsangebot und bei den Hochschulen Nachholbedarf. Im Ländervergleich rangiert der Norden auf Rang 13 der 16 Bundesländer. Die Studie untersucht, in welchen sogenannten Handlungsfeldern der Bildungspolitik Fortschritte erzielt wurden.

Deutliches Verbesserungspotenzial bescheinigt die Studie Schleswig-Holstein beispielsweise bei den Hochschulen und dem Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (Mint). Hier belegt das nördlichste Bundesland den letzten Platz. Nirgendwo sonst sei der Anteil der Hochschulabsolventen 2015 so gering gewesen. Die sogenannte Akademikerersatzquote lag bei nur 3,7 Prozent, der Bundesschnitt beträgt 5,1 Prozent. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sprach von berechtigter Kritik und kündigte eine Offensive in allen Schularten an, um den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu stärken. Ein weiteres Negativbeispiel ist in Schleswig-Holstein das Betreuungsverhältnis Schüler–Lehrer über alle Schultypen hinweg. So kamen etwa im Sekundarbereich II im Jahr 2015 rechnerisch 14,8 Kinder auf einen Lehrer. Das ist der zweitschlechteste Wert aller Länder.

In der Spitzengruppe des Bildungsmonitors rangiert Sachsen vor Thüringen und Bayern. (dpa)