69 Stimmen und Ängste

Elf Millionen Einwohner in der Stadt, 20 Millionen in der Metropolregion, der größte industrielle Ballungsraum Lateinamerikas – in São Paulo kann man leicht mal den Überblick verlieren. Nur gut, dass es Flaneure wie Luiz Ruffato, der uns in seinem Roman „Es waren viele Pferde“ durch 69 drastische Szenen ein kaleidoskopisches Abbild der Stadt schenkt. Jedes Kapitel hat eine eigene Stimme, eine eigene Farbe, eine neue Angst. Ruffatos soziologischer Scharfsinn und poetische Kraft bringen die Geschichte eines Landes zusammen, das von Gewalt und Entwurzelung gezeichnet ist. Im Rahmen des Berlin Festivals ist der Autor zu Gast in der brasilianische Botschaft und liest aus seinem preisgekrönten Roman.

■ Wallstraße 57. Mittwoch 19 Uhr. Eintritt frei